Anhaengekupplung-Auto-nachruesten-Ratgeber-Titelbild Anhängekupplung nachrüsten – Do-it-yourself Ratgeber
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Sie benötigen regelmäßig besonders viel Platz im Auto oder transportieren große Gegenstände oder Tiere? Für nahezu jeden Anwendungsbereich gibt es den passenden Anhänger. Leider ist nicht jedes Fahrzeug mit einer Anhängekupplung ausgestattet. Hier können Sie aber in den meisten Fällen nachhelfen. Wir verraten, wann Sie bei Ihrem Auto eine AHK nachrüsten können und wie der Einbau funktioniert.

Transportwunder Auto – mit dem richten Anhänger

Anhänger erlauben den Transport besonders großer und sperriger Gegenstände und Tiere. Viele Autos dürfen nur einen Teil ihrer Eigenmasse an Zuladung transportieren. Je nach Fahrzeug ist diese Grenze bei mehreren Mitfahrern schon erreicht. Mit einem Anhänger steigen die Möglichkeiten enorm, besonders, wenn dieser gebremst ist.

Einfach gesagt: Wo die Möglichkeiten des PKW ihr Ende finden, beginnen die des Anhängers. Egal, ob Sie ein Pferd transportieren möchten, den Oldtimer sicher zum Treffen bringen oder mit dem Campingwagen in den Urlaub fahren: der richtige Anhänger macht es möglich.

Für welche Einsatzbereiche ist ein Anhänger sinnvoll?

Es gibt viele Einsatzgebiete für Anhänger. Je nachdem, was Sie transportieren möchten, ist eventuell ein spezieller Anhänger sinnvoll. Häufig genutzte Anhängertypen sind:

  • Anhänger mit Ladefläche
  • Kofferanhänger
  • Kipper
  • Campingwagen
  • Viehanhänger
  • Bootsanhänger

Worauf sollte ich vor dem Einbau achten?

Sie sollten sich über ein paar Dinge Gedanken machen, bevor Sie eine Anhängekupplung selbst nachrüsten. Am wichtigsten ist die Frage: Ist das Auto für das Ziehen von Anhängern zugelassen? Diese Frage beantwortet der Fahrzeugschein. Unter „maximale Anhängelast“ (O.1 und O.2) und „Stützlast“ (13) müssen Werte eingetragen sein. Sind die Felder leer, darf das Auto keine Anhänger befördern.

Der wichtigste Wert für die Fahrt mit Anhänger ist die Anhängelast. Beachten Sie dabei, dass die Anhängelast der AHK die Anhängelast im Fahrzeugschein nicht unterschreitet. Bei der Fahrt gilt, dass das zulässige Gewicht des Anhängers keinen dieser beiden Werte überschreiten darf. Bedenken Sie auch, dass ein gebremster Anhänger deutlich schwerer sein darf als ein ungebremster.

Je nach Fahrzeug und Anhängekupplung ist eventuell ein separater Elektrosatz nötig. Dieser umfasst die Steckdose und die Leitungen zum Anschluss an die Fahrzeugelektronik. Lesen Sie in der Beschreibung nach, ob der E-Satz enthalten ist. Beachten Sie außerdem beim Kauf der Anhängerkupplung, dass diese für das Fahrzeug zugelassen ist (EU-Zulassung).

Welche Variante ist die richtige für mich?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um eine Anhängerkupplung nachzurüsten. Sie entscheiden mit der Wahl der Kupplung darüber, welche Option Sie wählen. Sie haben die Auswahl aus drei Möglichkeiten:

  • starre AHK
  • abnehmbare Anhängerkupplung
  • schwenkbare Kupplung

Starre Anhängerkupplung

Die starre AHK wird fest mit der Karosserie verschraubt. Diese Variante ist die günstigste, dafür bleibt der Kugelkopf dauerhaft am Heck sichtbar. Dieser behindert eventuell beim Beladen des Autos und trifft beim Rückwärtsfahren als erstes auf eventuelle Hindernisse. Manche Fahrer stören sich auch an der Optik des Kugelkopfes. Die starre AHK eignet sich daher besonders bei häufiger Nutzung.

Abnehmbare Anhängekupplung

Bei der abnehmbaren Anhängerkupplung wird der Träger der AHK fest verbaut. Der Kugelkopf lässt sich jedoch mit wenigen Handgriffen abnehmen. Diese Variante hat den Vorteil, dass Sie im Alltag ohne sichtbaren Kugelkopf fahren können, diesen aber bei Bedarf schnell anbauen können. Abnehmbare Kupplungen kosten im Durchschnitt mehr als starr verbaute. Sie eignen sich für die gelegentliche Nutzung.

Schwenkbare Anhängekupplung

Die schwenkbare Anhängerkupplung ist eine Weiterentwicklung der abnehmbaren Kupplung und vereint die Vorteile der anderen Varianten. Hier bleibt der Kugelkopf verbaut, lässt sich aber unter das Auto schwenken. So ist er immer schnell einsatzbereit und stört nicht im Alltag. Diese Variante hat in der Regel den höchsten Preis, ist aber für alle Einsatzbereiche geeignet.

Anhängekupplung (AHK) selbst nachrüsten – Schritt-für-Schritt Anleitung

Bild2-Montagebeispiel-AHK-nachruesten-Auto-PKW-KFZ Anhängekupplung nachrüsten – Do-it-yourself Ratgeber
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An den meisten Autos können Sie die Montage einer AHK selbst vornehmen. Der genaue Ablauf unterscheidet sich je nach Auto und Art der Anhängerkupplung ein wenig. Wir geben daher in unserem Ratgeber die grundlegenden Schritte für die Montage eines normalen Kugelkopfs an. Halten Sie sich im Zweifel immer an die mitgelieferte Anleitung der Anhängerkupplung, diese enthält weitere Details.

Für die Montage einer Anhängerkupplung benötigen Sie eine Reihe von Werkzeugen und Hilfsmitteln:

  • Satz Steckschlüssel, evtl. mit Verlängerung
  • Satz Ringschlüssel
  • Satz Schraubendreher
  • Zangen
  • Drehmomentschlüssel
  • helfende Person
  • weitere Werkzeuge je nach Fahrzeug

1. Vorbereitung

Sie müssen die Heckstoßstange abbauen. Sorgen Sie für eine gute Beleuchtung, da ein Großteil der Arbeiten unter dem Fahrzeug durchgeführt wird. Halten Sie außerdem eine Ablagefläche für die Stoßstange bereit, damit diese nicht beschädigt wird.

Bei vielen Autos müssen Sie zur Demontage der Stoßstange die Räder links und rechts hinten abnehmen. Es empfiehlt sich daher, die Nachrüstung der Anhängerkupplung mit einer Hebebühne oder Grube durchzuführen. Wenn Sie unsicher sind, ob Sie die Arbeit auf einem Wagenheber durchführen können, informieren Sie sich vorab, wie die Stoßstange bei Ihrem Fahrzeug abgebaut wird.

2. Demontage der hinteren Stoßstange

Beginnen Sie mit dem Abbauen des hinteren Stoßfängers. Dieser wird von vielen Schrauben festgehalten, die sich je nach Modell in der Anzahl unterscheiden. Die Schrauben verstecken sich zum Beispiel an folgenden Orten:

  • am Unterboden
  • unter den Rückleuchten, Ausbau der Rückleuchte über den Kofferraum
  • im Radkasten
  • unter der Radhausschale, daher Schale im Bereich des Stoßfängers lösen

Sind alle Schrauben gelöst, dann fahren Sie mit dem Abbau der Stoßstange fort. Hier ist eine zweite Person sehr hilfreich, denn oft geht es am besten, wenn Sie den Stoßfänger auf beiden Seiten gleichzeitig lösen.

Beachten Sie beim Abbau der Stoßstange, dass noch Leitungen daran befestigt sein können. Dies betrifft zum Beispiel die Abstandssensoren für die Einparkhilfe. Auch dies geht zu zweit leichter: Bitten Sie Ihren Helfer, die Stoßstange festzuhalten, während Sie die Stecker von den Sensoren abstecken.

3. Verkleidung und Stoßfänger abbauen

Nach dem Abbauen des sichtbaren Teils der Stoßstange sehen Sie nun den Stoßstangenträger. Meist ist daran noch eine flache Abdeckung oder Verkleidung befestigt, welche die Kunststoff-Stoßstange aufnimmt. Diese Verkleidung verfügt über Clips oder Haken zum Halten der Stoßstange. Lösen Sie die gesamte Abdeckung mithilfe der Schrauben.

Nun demontieren Sie den Stoßstangenträger. Suchen Sie die Schrauben oder Muttern, welche den Träger festhalten. Möglicherweise benötigen Sie hier eine Lang-Nuss oder eine Verlängerung für die Ratsche. Üblicherweise sind diese Schrauben links und rechts gleichmäßig positioniert und verbinden den Träger mit der Karosserie.

Entfernen Sie den Träger vom Fahrzeug, sobald alle Schrauben gelöst sind. Dieser wird komplett ersetzt durch einen Träger mit Anhängerkupplung. Heben Sie nur die Kleinteile auf, falls Sie einen Teil davon später noch benötigen.

4. Träger der Anhängerkupplung montieren

Vergleichen Sie die Form des alten Stoßstangenträgers mit dem neuen AHK-Träger. Kleine Unterschiede sind möglich, aber Sie sollten sofort erkennen, dass die Befestigungslöcher an der Karosserie passen. Bauen Sie den Träger genau so ein, wie Sie den alten Träger demontiert haben und ziehen Sie die Schrauben mit dem richtigen Drehmoment fest.

Nun können Sie auch die Aufnahme für die Stoßstange wieder anbauen. Eventuell müssen Sie an dieser Abdeckung kleine Anpassungen vornehmen, um sie am Halter anzubringen. Sehen Sie dazu in der Anleitung der Anhängerkupplung nach.

5. Stecker vorbereiten

Sie beginnen nun mit den Vorbereitungen für den Halter mit dem Kugelkopf, der später hinten am Fahrzeug sichtbar ist. Wenn Sie ein Komplettset mit Elektrosatz gekauft haben, bereiten Sie die Teile nach der beiliegenden Anleitung vor. Das geht auf einer Werkbank deutlich leichter als später unter dem Fahrzeug. Die Teile werden zusammengesetzt, verschraubt und mit dem passenden Drehmoment festgezogen.

Falls Sie den Elektrosatz separat gekauft haben, nehmen Sie diesen nun zur Hand. Sehen Sie nach, wie die Steckdose mit dem Stoßstangenträger verbunden wird. Möglicherweise können Sie einen Teil der Vorbereitungen sofort erledigen. Auch hier gilt: Es arbeitet sich an dieser Stelle leichter als später unter dem Fahrzeugheck.

6. Halter für Kugelkopf anbauen

Nun befestigen Sie den in Schritt 5 vorbereiteten Halter am Träger. Auch hier gibt die beiliegende Anleitung genaue Hinweise, wie das funktioniert. Wenn Sie eine klappbare Steckdose verbaut haben, beachten Sie die Position beim Festziehen, damit sich die Steckdose in alle Endlagen klappen lässt.

Ziehen Sie alle Schrauben mit dem richtigen Drehmoment an. Der Halter sollte jetzt fest am Träger montiert sein. Nehmen Sie den Kugelkopf zur Hand und befestigen Sie diesen am Halter. Auch der Kugelkopf sollte festsitzen und nicht wackeln, schließlich muss er später ein großes Gewicht ziehen. Wenn der Kugelkopf abnehmbar ist, demontieren Sie ihn wieder für die Montage des Elektrosatzes. Das bringt mehr Bewegungsfreiheit bei der Arbeit.

7. E-Satz einbauen

Die Montage der Steckdose hinten am Fahrzeug ist meist schnell erledigt. Diese wird einfach in den vorbereiteten Halter eingesetzt und mit dem mitgelieferten Kabel verbunden. Achten Sie darauf, dass Sie bei manchen Modellen zuerst die Durchführung in das Fahrzeuginnere vorbereiten müssen. Bedenken Sie wieder bei einer beweglichen Steckdose, dass Sie die Steckdose in beide Endlagen klappen können, ohne dass das Kabel gespannt wird.

Der Einbau des Elektrosatzes im Fahrzeuginneren unterscheidet sich stark je nach Hersteller und Auto. Hier lassen sich keine allgemeingültigen Schritte zusammentragen, daher verweisen wir an dieser Stelle auf die Ratgeber des jeweiligen Herstellers. Sie sollten eine detaillierte Anleitung im Paket finden, die Ihnen die nötigen Schritte erklärt.

Zum Anschluss der Steckdose an das Fahrzeug muss eventuell eine Durchführung durch das Blech zum Kofferraum hin gebohrt werden. Bei einem Auto mit CAN-Bus-System muss auch die Bus-Leitung angeschlossen werden. Folgen Sie einfach Schritt für Schritt der Anleitung des Elektrosatzes.

8. Zusammenbau und Test

Wenn nun der Träger angebaut und verschraubt ist sowie der Elektrosatz eingebaut, ist die Anhängerkupplung erfolgreich nachgerüstet. Sofern Sie einen Anhänger zu Verfügung haben, können Sie die Kupplung testen. Kuppeln sowie schließen Sie ihn an und prüfen Sie bei eingeschalteter Zündung das Rücklicht, Bremslicht, Blinker und weitere Funktionen.

Wenn alles funktioniert, können Sie den Rest des Fahrzeugs wieder zusammenbauen. Bauen Sie die Stoßstange und die Rücklichter wieder ein und schrauben Sie die Radhausschale fest. Sollten Sie weitere Teile oder Abdeckungen gelöst haben, stellen Sie den Ausgangszustand wieder her. Wenn alle Teile wieder an ihrem Platz sind und funktionieren, war das Nachrüsten der Anhängerkupplung erfolgreich.

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Was kostet mich das Nachrüsten einer AHK?

Das hängt stark vom Typ und dem Auto ab. Generell gilt: Starre Anhängerkupplungen sind günstiger als abnehmbare und schwenkbare. Die Preise liegen je nach Modell zwischen 100 und 600 €. Ein separater Elektrosatz kostet im Durchschnitt 25 bis 100 €, sofern dieser nicht bereits in der AHK enthalten ist.

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Was kostet der Einbau einer Anhängerkupplung in der Werkstatt?

Bei der Nachrüstung der AHK in einer Werkstatt fallen die Kosten aufgrund der Arbeitszeit deutlich höher aus. Je nach Auto und Arbeitsaufwand sollten Sie hier mit Gesamtkosten zwischen 500 und 1200 € rechnen.

Haftungsausschluss

Unsere Ratgeber enthalten viele fachliche Informationen rund um das KFZ, die wir sorgfältig zusammengetragen haben. Diese Artikel können allerdings die Fachkenntnis eines Spezialisten nicht ersetzen. Autoteile-Markt haftet daher nicht für Schäden und Verletzungen, die durch unsachgemäß ausgeführte Reparaturen entstehen. Wir empfehlen grundsätzlich, Arbeiten am KFZ nur von einem Fachmann ausführen zu lassen.

FAQ – Anhängekupplung nachrüsten

Es gibt drei Formen der AHK, die für die meisten Fahrzeuge verfügbar sind. Diese sind:

  • starre Anhängerkupplung
  • abnehmbare Anhängerkupplung
  • schwenkbare Anhängerkupplung

Die starre AHK ist meist am günstigsten und eignet sich besonders für die häufige Nutzung des Anhängers. Der Kugelkopf bleibt hier dauerhaft am Auto.

Die abnehmbare Anhängerkupplung bietet sich für die gelegentliche Nutzung an und kostet meist etwas mehr. Der Kugelkopf kann hier schnell an- und abgebaut werden und stört somit nicht beim Beladen im Alltag.

Die schwenkbare AHK vereint die Vorteile der anderen beiden Varianten, hat aber dafür meist den höchsten Preis. Der Kugelkopf bleibt hier ebenfalls am Auto, kann aber unter das Fahrzeug geschwenkt werden. So ist die Kupplung immer einsatzbereit, der Kopf stört aber im Alltag nicht.

Achten Sie beim Kauf der Anhängerkupplung darauf, dass diese für das zulässige Gesamtgewicht geeignet ist, welches Ihr Fahrzeug ziehen darf. Beim Anhängen gilt, dass der kleinere der beiden Werte nicht überschritten werden darf.

fred-e1699603968281 Anhängekupplung nachrüsten – Do-it-yourself Ratgeber

F. Selleng wurde in Köthen (Anhalt) geboren. Als ausgebildeter Mechatroniker bei der Deutschen Bahn, arbeitete er dort in der Wartung und Instandhaltung von Schienen-Baufahrzeugen.
Nach einer Fortbildung zum Industriemeister Elektrotechnik wechselte er später in die Autoindustrie nach Leipzig. In den folgenden Jahren arbeitete er bei Porsche und BMW.
Seit dem Schuljahr 2016/17 ist er als Fachlehrer für Elektrotechnik an einer Berufsschule tätig. Im gleichen Zeitraum begann er, als freier Autor fachliche Texte und Ratgeber zu verfassen.

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