Seit Ende des Jahres 2016 wurde gemunkelt, nun scheint der Fusion im Carsharing nichts mehr im Wege zu stehen: car2go des deutschen Automobilkonzerns Daimler und DriveNow des Münchener Automobilunternehmens BMW wollen ihr Carsharing-Angebot bündeln. Lange hat sich das Unternehmen Sixt, das ebenfalls Anteile an DriveNow hatte, gegen diesen Zusammenschluss beider Internetplattformen gesträubt. Dann kam die Wende. Ende Januar 2018 wurde bekannt, dass Sixt seine Anteile an den Partner BMW verkaufte: 209 Millionen Euro ließ sich der weltweit agierende Autokonzern diese Übernahme kosten.
Zusammenschluss der Carsharing-Anbieter: Eine Hürde gibt es noch
Nachdem das im Autoverleih und Leasing agierende Unternehmen Sixt den Weg für den Zusammenschluss beider Carsharing-Angebote frei machte und der Münchener Automobilkonzern alleiniger Besitzer von DriveNow ist, fehlt jetzt nur noch die Zustimmung des Kartellamtes. Im zweiten Quartal des Jahres 2018 wird mit der Freigabe der Fusion von car2go und DriveNow gerechnet.
Zusammenschluss von Car2go und DriveNow: Die Marken bleiben bestehen
Auch nach der Fusion beider Carsharing-Angebote bleiben die jeweiligen Marken erhalten. Fusioniert wird jedoch die Technologie im Background. Gebündelt wird außerdem der Service für die Kunden durch eine vereinte Online-Plattform. Der kurzzeitige Verleih von Fahrzeugen richtet sich an die Menschen, die zwar einen Führerschein haben, jedoch auf ein eigenes Auto verzichten. Vielmehr leihen sich diese dann ein Auto, wenn sie es benötigen und für kurz entschlossene Vorhaben doch schnell mobil sein wollen. Dann mieten sie ein Fahrzeug ihrer Wahl. So stehen bei dem Carsharing-Anbieter DriveNow den Kunden über 3.000 aktuelle Fahrzeugmodelle von BMW und den kleinen Stadtflitzern MINI für eine Fahrt zur Verfügung. Bei car2go können die Kunden zwischen Fahrzeugen der Modelle smart, der A-Klasse, der B-Klasse oder CLA/GLA wählen. Lust auf ein verlängertes Wochenende? Fehlt das eigene Auto, kann dieses spontan nach Lust und Laune gewählt werden. Sogar eine Fahrt ins europäische Ausland ist möglich. Und bei der Rückkehr wird es einfach irgendwo in der Stadt geparkt. Feste Mietstationen gibt es nicht. Auch das ist ein Vorteil für die meist jüngeren Kunden, die es flexibel und unkompliziert lieben.
Das Interesse am flexiblen Auto steigt
Keine festen Kosten für ein eigenes Auto, trotzdem mobil sein, wenn immer man möchte. Dieses lässt die Zahl der Carsharing-Nutzer und die Registrierungen bei den Anbietern steigen. So waren am Neujahrstag des Jahres 2017 in Deutschland fast 1,7 Millionen Kunden dokumentiert, wie der Bundesverband Carsharing mitteilte. Das ist eine Zunahme von beinahe 700.000 Personen. In mehr als 30 europäischen und US-amerikanischen Städten agieren die Carsharing-Anbieter DriveNow und car2go.
Stimmt die Aufsichtsbehörde dem Zusammenschluss beider Carsharing-Anbieter zu, können die langdauernden Pläne endlich umgesetzt werden.