Titelbild-Frontscheibe-Auto-selber-polieren-und-Kratzer-beseitigen Autoscheibe polieren – Ratgeber zur Behandlung von Kratzern
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Die Frontscheibe, auch Windschutzscheibe genannt, erfüllt im Auto eine besondere Rolle. Sie schützt die Insassen vor Wind, Witterung und Fremdkörpern und erlaubt dem Fahrer die Sicht auf die Straße vor dem KFZ. Kleine Schäden und Kratzer jedoch können diese Sicht trüben. Wir verraten in unserem Ratgeber wie die Frontscheibe aufgebaut ist und wie Sie kleine Schäden selber beseitigen.

Aufbau der vorderen Autoscheibe

Die Frontscheibe im Auto muss während der Fahrt großen Belastungen standhalten. Sie hält Staub, Steine und Sand aus dem Innenraum fern und schützt damit die Insassen. Hohe Geschwindigkeiten sorgen für große mechanische Kräfte. Außerdem trägt die Autoscheibe maßgeblich zur Stabilisierung der Karosserie bei. Die hierfür nötige Widerstandskraft erreicht die Windschutzscheibe durch drei Schichten:

  • Innenscheibe
  • unsichtbare Klebeschicht
  • gehärtete Außenscheibe

Neben der Funktion als Schutz und Sichtfenster übernehmen moderne Windschutzscheiben noch viele weitere Funktionen. Sie verfügen beispielsweise über eine Tönung als Sonnenschutz, besitzen eine integrierte Scheibenheizung oder Antenne und sind in die Assistenzsysteme eingebunden. Dadurch ist der Frontscheibenwechsel bei modernen Autos nicht mehr so einfach.

Schlechte Sicht durch ungünstige Lichtverhältnisse

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Kratzer und blinde Stellen verstärken bei Dunkelheit den Blendeffekt von Scheinwerfern. Eine zerkratzte Scheibe kann außerdem bei Gegenlicht blenden, etwa durch beleuchtete Werbetafeln, Schaufenster oder eine tiefstehende Sonne.

Bereits kleine Schäden an der Autoscheibe können bei ungünstigen Bedingungen zu Beeinträchtigungen der Sicht führen. Blendungen durch Veränderungen des Lichts kosten dem Fahrer häufig die Sekunde, die er zum Reagieren bräuchte. In der Folge kommt es schlimmstenfalls zu Unfällen, die mit einer neuen Frontscheibe nicht passiert wären.

Ursachen für Kratzer und blinde Stellen in der Autoscheibe

Die meisten Kratzer an den Autoscheiben entstehen durch Fremdkörper während der Fahrt. Steine, Sand und anderer Schmutz von der Straße setzen dem Auto zu. Dadurch entstehen grobe Kratzer und sehr feine Schäden, die im Laufe der Zeit blinde Stellen ergeben.

Das Eiskratzen im Winter stellt eine große mechanische Belastung für die Windschutzscheibe dar. Der Eiskratzer ist zwar üblicherweise aus Kunststoff, trägt aber dennoch sehr fein Material ab. Das Kratzen schädigt die Scheibe zwar nicht direkt, hinterlässt aber langfristig Spuren. Nutzen Sie wenn möglich Abdeckungen, welche das Gefrieren der Scheibe verhindern.

Eine weitere Ursache können die Scheibenwischer darstellen. Sind die Wischergummis verschmutzt oder alt und verhärtet, können diese durchaus auf der Autoscheibe schleifen. Noch schlimmer ist ein Defekt am Scheibenwischer: Wenn das Metall des Wischers auf der Scheibe kratzt, sollten Sie sofort anhalten und das Problem wenigstens provisorisch beheben!

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Folgen von Schäden in der Autoscheibe

Die vordere Autoscheibe hat eine größere gesetzliche Bedeutung als die anderen Scheiben. Schäden, welche die Sicht behindern, können bei der Hauptuntersuchung vom TÜV als grober Mangel gewertet werden. In diesem Fall erhält das Auto durch die kaputte Autoscheibe keine neue Plakette.

Sichtbare Schäden wie Steinschlag oder tiefe Kratzer können außerdem Folgeschäden nach sich ziehen. Schlimmstenfalls kommt es zum vollständigen Bruch oder Riss der defekten Scheibe. In diesem Fall ist das Erneuern unumgänglich.

Autoscheibe selber polieren – Schritt für Schritt Anleitung

Ihre Windschutzscheibe hat sichtbare Kratzer oder blinde Stellen? Dann sollten Sie eine schnelle Diagnose der Symptome durchführen. Streichen Sie einfach mit den Fingern darüber. Wenn die Kratzer zwar sichtbar sind, aber nur schwer zu fühlen und daher nicht tief ins Material dringen, können Sie diese selber entfernen oder wenigstens etwas glätten. Bei einem Riss oder Sprung, der tief in das Glas reicht, ist das Ausbessern unmöglich. Hier hilft nur ein Austausch der kaputten Scheibe.

Mit unserem Ratgeber können Sie Ihre Autoscheibe selber polieren. Dazu benötigen Sie die folgenden Werkzeuge und Hilfsmittel:

  • Wasser und Eimer
  • Tücher zur Reinigung
  • Glasreiniger oder Spülmittel
  • für Autoglas geeignete Politur
  • Politurfilz bzw. Viskosefilz-Pads
  • Empfohlen: Poliermaschine mit geeignetem Aufsatz

1. Vorbereitung und Reinigung

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Parken Sie das Auto an einem schattigen Ort mit guter Beleuchtung und ausreichend Platz. Stellen Sie reichlich lauwarmes bis warmes Wasser bereit. Vermeiden Sie Sonnenstrahlung auf das KFZ während der Arbeit, da hierdurch die Politur zu schnell trocknet. Reinigen Sie zuerst den groben Staub und Schmutz mit Wasser. Anschließend reinigen Sie die Autoscheibe mit Spülmittel oder einem Glasreiniger, um auch festere Verschmutzungen zu beseitigen.

Gehen Sie beim Reinigen gründlich vor, da Schmutz auf der Scheibe beim Polieren für weitere Kratzer sorgt. Nun empfehlen wir, dass Sie vor Beginn der Arbeiten den Randbereich abkleben. Das schützt den Lack des Autos vor Kontakt mit der Politur oder dem Schleifwerkzeug.

2. Material bereitlegen

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Das Polieren der Scheibe von Hand ist grundsätzlich möglich. Aufgrund der Härte der Scheibe würde dieser Vorgang manuell jedoch extrem lange dauern. Eine Poliermaschine beschleunigt das Schleifen enorm.

Zum Schleifen eignen sich eine Poliermaschine mit Schleifpads für Glas. Nutzen Sie am besten kleine Pads (ca. 70 mm), da diese recht starr sind und sich nicht gut an die Wölbung der Scheibe anpassen können. Vom Material her geeignet sind beispielsweise Viskosefilz-Pads. Diese schleifen sehr fein und tragen dennoch genug Material ab, um die Kratzer auszubessern.

Die Politur sollte ein hochwertiges Mittel mit Ceriumoxid-Schleifkörnern oder etwas Vergleichbares aus dem Fachhandel sein. Mit ein wenig Hintergrundwissen ist die Verwendung von Hausmitteln wie Zahnpasta oder Scheuermilch nicht empfehlenswert. Die Größe der Körnung ist extrem wichtig, da das falsche Schleifmittel neue Kratzer in der Scheibe verursachen würde, statt vorhandene Schäden zu beseitigen.

3. Autoscheibe grob polieren

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Führen Sie den Schritt drei nur bei groben Kratzern aus! Bei leichten Kratzern oder blinden Stellen gehen Sie direkt zu Schritt 4 über!

Befolgen Sie die gleichen Hinweise zur Ausführung wie in Schritt 4. Nutzen Sie zum Polieren besonders grober Kratzer jedoch eine grobkörnige Politur. Hierbei besteht die Gefahr, dass sich Hologramme während des Schleifvorgangs bilden. Diese werden Sie mit der Feinarbeit im nächsten Schritt beseitigen.

4. Feinpolitur der Autoscheibe

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Der Polierfilz darf nicht mit der Scheibe in Berührung kommen, wenn beides komplett trocken ist. Das könnte Kratzer verursachen. Benetzen Sie die Frontscheibe dünn aber großflächig mit der Politur, damit sich immer Politur zwischen Scheibe und Filz befindet. Bei zu viel Politur wiederum steigt die Gefahr von Spritzern. Arbeiten Sie mit Gefühl und finden Sie die richtige Menge.

Spannen Sie das Viskosefilz-Pad in die Poliermaschine und und beginnen Sie bei einer niedrigen oder mittleren Drehzahl. Polieren Sie die Autoscheibe mit kreisrunden Bewegungen der Poliermaschine. Üben Sie dauerhaft einen leichten Druck auf die Scheibe aus. Bearbeiten Sie die zerkratzten Stellen großzügig, damit keine punktuellen „Krater“ in der Autoscheibe entstehen.

Achtung: Arbeiten Sie mit der Poliermaschine nach Gefühl: Eine höhere Drehzahl beschleunigt den Vorgang, bei niedrigerer Drehzahl entsteht weniger Hitze. Vermeiden Sie zu langes Schleifen auf einer Stelle, da hier sonst eine zu hohe Temperatur entstehen kann.

5. Reinigung und Kontrolle

Wenn das Polieren abgeschlossen ist, entfernen Sie die Reste des Poliermittels. Dies geht am leichtesten mit reichlich Wasser. Anschließend lässt sich die Scheibe wie gewohnt an der Luft oder mit einem Tuch trocknen.

Kontrollieren Sie die betreffenden Stellen auf der nun trockenen Scheibe. Fühlen Sie die ehemaligen Kratzer und betrachten Sie diese aus verschiedenen Blickwinkeln. Eventuell können Sie ja auch Dunkelheit und Scheinwerfer simulieren, zum Beispiel mit einem Strahler. Andernfalls achten Sie einfach bei der nächsten Nachfahrt darauf: Die Besserung sollte deutlich sichtbar sein und die Blendwirkung stark reduziert.

Falls Sie noch nicht zufrieden sind oder eine Stelle vergessen haben, lässt sich der Vorgang jederzeit nach gleichem Muster wiederholen.

Autoscheibe selber polieren – Kosten und Aufwand

Mithilfe unserer Anleitung können Sie Ihre Frontscheibe selber polieren. Die Kosten für die Politur und betragen je nach Mittel 10 bis 20 €. Glaspolituren sind im Fachhandel und teilweise auch in der Werkstatt erhältlich. Der Zeitaufwand beträgt normalerweise 1 bis 2 Stunden zum Polieren der Windschutzscheibe. Wenn mehrere Scheiben behandelt werden sollen, kostet das natürlich auch mehr Zeit. Der Ablauf bleibt allerdings bei jeder Scheibe gleich.

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Haftungsausschluss

Unsere Ratgeber enthalten viele fachliche Informationen rund um das KFZ, die wir sorgfältig zusammengetragen haben. Diese Artikel können allerdings die Fachkenntnis eines Spezialisten nicht ersetzen. Autoteile-Markt haftet daher nicht für Schäden und Verletzungen, die durch unsachgemäß ausgeführte Reparaturen entstehen. Wir empfehlen grundsätzlich, Arbeiten am KFZ nur von einem Fachmann ausführen zu lassen.

FAQ – Autoscheibe polieren

Ja, Sie können die Politur der Frontscheibe selber erledigen. Sie benötigen dafür Reinigungsmittel und eine Möglichkeit zum Schleifen. Am effektivsten ist eine Schleifmaschine, da das Schleifen von Hand auf der großen Fläche sehr lang dauern würde.

Nein, ein tiefgehender Riss lässt sich mit dem Polieren nicht beseitigen. Dies funktioniert nur bei oberflächlichen Kratzern. Ein tiefer Riss beeinflusst die Stabilität der Scheibe, weshalb diese schnellstmöglich getauscht werden muss.

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F. Selleng wurde in Köthen (Anhalt) geboren. Als ausgebildeter Mechatroniker bei der Deutschen Bahn, arbeitete er dort in der Wartung und Instandhaltung von Schienen-Baufahrzeugen.
Nach einer Fortbildung zum Industriemeister Elektrotechnik wechselte er später in die Autoindustrie nach Leipzig. In den folgenden Jahren arbeitete er bei Porsche und BMW.
Seit dem Schuljahr 2016/17 ist er als Fachlehrer für Elektrotechnik an einer Berufsschule tätig. Im gleichen Zeitraum begann er, als freier Autor fachliche Texte und Ratgeber zu verfassen.

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