Ladungssicherung-Winterurlaub-Dachbox-Hecktraeger-Auto Beladen in den Winterurlaub – So fahren Sie sicher!
©Foto: serrnovik/depositphotos.com

Der Winter bricht an und damit auch die Zeit des Winterurlaubs. Egal, ob Sie einen größeren Familienausflug über Weihnachten oder einen Skiurlaub planen: die richtige Vorbereitung ist wichtig für einen entspannten Urlaub. Das beginnt schon bei der richtigen Beladung des Autos. Mit der richtigen Verteilung und Sicherung des Gepäcks können Sie gelassen in den Urlaub starten. Wir verraten einige Tipps, wie Sie Ihre persönlichen Dinge sicher transportieren.

Winterurlaubszeit – Die richtige Beladung und deren Sicherung

Transport des Weihnachtsbaums, Skiurlaub in Österreich oder Familienausflug über Weihnachten? Dies ist alles mit dem Auto kein Problem, denn das Kfz hält viele Transportmöglichkeiten bereit. Mit der richtigen Beladung und Sicherung der Gepäckstücke müssen Sie unterwegs und im Urlaub auf Nichts verzichten.

Im Winter sollten Sie allerdings besonders vorsichtig sein, denn wechselnde Witterungsverhältnisse machen die Fahrt schwer berechenbar. Auf einer schneebedeckten Straße wird ein schlecht beladenes Auto zur Gefahr. Schon ein zwei Kilogramm schweres Gepäckstück wird bei einer Vollbremsung zum Geschoss. Das ist gleichermaßen gefährlich für Sie, Ihre Mitfahrer und andere Verkehrsteilnehmer.

Sorgen Sie für mögliche Witterung vor

Während der Winterzeit gilt die Winterreifenpflicht für alle PKW. Diese Reifen erkennen Sie am Alpin-Symbol auf dem Reifen. Das Reifenprofil muss mindestens 1,6 mm betragen, Fachleute empfehlen mindestens 3 mm. Generell gilt: Je mehr Profil der Reifen hat, umso besser haftet er auf Regen und Schneematsch.

Informieren Sie sich außerdem vor der Fahrt, mit welchen besonderen Verhältnissen Sie auf der Strecke rechnen müssen. Bei einer Fahrt ins Bergland zum Beispiel gilt oftmals die Pflicht, Schneeketten mitzuführen.

Sicherheitsrelevante Ausrüstung zugänglich halten

Bedenken Sie, dass Sie bei jeder Fahrt eine Panne haben oder zu einem schweren Unfall dazukommen können. Halten Sie daher Ihre Notausrüstung immer bereit. Dazu zählen in den meisten Ländern:

  • Warndreieck
  • Verbandskasten
  • Warnweste (im Ausland eventuell mehrere Westen vorgeschrieben)

Wenn diese Ausrüstung durch die Beladung verbaut wird, platzieren Sie die Teile vorher an einem zugänglichen Ort. Wenn Sie beispielsweise den Unterboden des Kofferraums nicht mehr erreichen, wo sich die Notausrüstung befindet, können Sie diese für die Urlaubsfahrt einfach umräumen.

Welche Transportmöglichkeiten gibt es?

Grundsätzlich können Sie Ihr Gepäck auf verschiedenen Wegen im oder am Auto mitführen. Hier unterscheiden sich die Maße und das maximale Gewicht der Stücke deutlich. Generell gilt, dass die Ladung so gesichert werden muss, dass sie auch bei einer Vollbremsung nicht verrutscht. Wir geben in den folgenden Abschnitten ein paar Tipps zur Beladung von:

  • Innenraum des Autos
  • Dachgepäckträger, Dachbox und Heckgepäckträger
  • Anhänger

Im Inneren des Autos

Das Fahrzeuginnere können Sie nach Bedarf weitestgehend frei beladen. Sorgen Sie für eine freie Sicht auf die Spiegel. Der Kofferraum stellt eine recht sichere Zone dar, da er in alle Richtungen geschlossen ist. Wenn Sie die Rücksitze umklappen, sorgen Sie dafür, dass kein Teil in Richtung der Fahrgäste fliegen kann. In vielen Fahrzeugen ist die Anbringung eines Gepäcknetzes möglich.

Verstauen Sie große und schwere Gepäckstücke so, dass diese von festen Bauteilen wie Sitzen gehalten werden. Große Teile wie Koffer lassen sich hervorragend mit Gurten sichern. Kleine Stücke wie Beutel und Taschen passen in die Lücken und werden dann von den großen Gepäckstücken festgehalten. Nutzen Sie bevorzugt geschlossene Kisten und Behälter. Das erleichtert das Stapeln und Befestigen der Einzelteile.

Dachbox oder Heckträger

Zusätzliche Möglichkeiten bietet ein Gepäckträger oder eine Dachbox. Hierbei spielen die maximalen Gewichte eine große Rolle, denn diese sind schnell erreicht. Vergessen Sie nicht das Gewicht des Trägers und bedenken Sie auch, dass das Gewicht der Box oder des Heckträgers zur maximalen Zuladung des Fahrzeugs zählt. Sie müssen also drei Gewichte einhalten:

  • die maximale Dachlast des Autos (Betriebsanleitung)
  • das zulässige Gewicht der Box (Anleitung der Box)
  • das zulässige Gesamtgewicht des Fahrzeugs (Fahrzeugschein)

Die Dachbox erlaubt den Transport von großen Gegenständen mit wenig Gewicht. Hier bringen Sie beispielsweise eine Skiausrüstung unter, die im Auto keinen Platz findet. Eine Heckbox oder ein Heckträger wird meist an der Anhängerkupplung angebracht. Der Heckträger erlaubt zum Beispiel den Transport von mehreren Fahrrädern. Es ist auch erlaubt, Dachbox und Heckträger gleichzeitig zu nutzen.

Achtung: Diese Art der Beladung verschiebt den Schwerpunkt des Fahrzeugs beim Lenken und die Seitenneigung wird größer. Auch die Empfindlichkeit gegenüber Seitenwind steigt stark an. Tasten Sie sich daher vorsichtig an das veränderte Fahrgefühl heran.

Anhänger

Wenn Ihr Fahrzeug mit einer AHK ausgestattet ist, können Sie statt einer Box einen Anhänger nutzen. Diese gibt es zum Beispiel mit offener Ladefläche, als Kastenanhänger oder Campinganhänger. Beim Anhänger gelten die gleichen Regeln für die Beladung wie für das Fahrzeug. Die Ladung muss so gesichert sein, dass sie eine Vollbremsung verkraftet.

Die Fahrt mit Anhänger hat den großen Vorteil, dass das Gewicht nicht zur Zuladung des Autos zählt. Hier müssen Sie die zulässige Anhängelast einhalten. Diese ist üblicherweise gebremst größer als ungebremst. Die Angaben dazu finden Sie im Fahrzeugschein des Autos.

So beladen und sichern Sie richtig!

Wenn Sie sich Gedanken über die Menge und Verteilung des Gepäcks gemacht haben, beginnen die Details. Die wichtigsten Schritte für die Urlaubsbeladung des Pkw sind:

  • vorab Reifendruck prüfen und eventuell anpassen
  • maximale Zuladung in kg beachten: bei Verstoß drohen Bußgeld und Punkte
  • Reihenfolge festlegen: sinnvoll ist von groß nach klein und von schwer nach leicht
  • Gepäck sichern
Dachbox richtig montieren und beladen: Tipps für Autoreisen mit Dachträger | ADAC

Richtiger Reifendruck

Überprüfen Sie den Reifendruck Ihres Fahrzeugs vor Fahrtbeginn. Diesen finden Sie in der Bedienungsanleitung des Autos. Alternativ ist an den meisten Fahrzeugen ein Aufkleber angebracht, der den richtigen Druck bei leichter und schwerer Beladung zeigt. Diesen finden Sie:

  • im Tankdeckel
  • innen an der B-Säule
  • im Handschuhfach

Gewicht berechnen und maximale Werte einhalten

Die maximale Zuladung Ihres Fahrzeugs können Sie aus dem Fahrzeugschein errechnen. Ziehen Sie die Leermasse (G) vom zulässigen Gesamtgewicht (F.1) ab. Die Differenz dürfen Sie beladen. Hierzu zählen:

  • Personen
  • Gepäck
  • Anbauteile, z. B. Dachbox oder Heckträger

Anhänger werden nicht zur Fahrzeugmasse gezählt. Das maximale Gewicht des Anhängers finden Sie im Fahrzeugschein unter O.1 (gebremst) und O.2 (ungebremst).

Reihenfolge und Position beachten

Stellen Sie die Gepäckstücke bereit und beladen Sie sinnvoll, damit Räume ausgenutzt werden. Beginnen Sie mit großen und schweren Gepäckstücken. Große Koffer und Taschen sollten möglichst weit unten stehen. Das verbessert das Fahrverhalten in Kurven, da sich das Auto weniger seitlich neigt. Außerdem können diese Stücke dann nicht durch den Innenraum fliegen.

Wenn die hinteren Sitze frei sind, können Sie kleinere Stücke auch im Fußraum verstauen. Dort sind sie fixiert und halten den Schwerpunkt des Autos niedrig. Das bietet sich zum Beispiel für Gegenstände mit hohem Gewicht an wie Laptoptasche, Campingstuhl oder Werkzeugkasten. Auch eine schwere Reisetasche lässt sich hier unterbringen.

Beachten Sie auch die gesamte Gewichtsverteilung. Versuchen Sie, das Gewicht inklusive der mitfahrenden Personen gleichmäßig auf beide Seiten zu verteilen. Das verbessert das Verhalten auf unebener Fahrbahn und vermeidet die Überlastung der Federung auf einer Seite.

Ladung bei Bedarf extra sichern

Sichern Sie insbesondere Gepäckstücke, die bei einer Bremsung durch das Innere fliegen könnten. Hierzu nutzen Sie idealerweise Spanngurte oder Seile. In den meisten Autos befinden sich mehrere Ösen, an denen Sie die Ladung mithilfe der Gurte befestigen können. So sichern Sie zum Beispiel schwere Koffer oder Kisten gegen Verrutschen.

Führen Sie kleine Gegenstände mit hohem Gewicht mit, die sich nicht oder nur schwer festspannen lassen, dann packen Sie diese ein. Ein Mini-Tresor zum Beispiel lässt sich lose nur schwer befestigen. In einem passenden Koffer oder einer Kiste hingegen fällt das deutlich leichter.

Ein angenehmer Nebeneffekt ist: An den Seiten der Koffer oder Kisten können Sie unter dem Spanngurt kleinere Gepäckstücke wie Beutel oder Taschen einklemmen. So werden diese ebenfalls vom Gurt oder Seil festgehalten, ohne sie dabei zu zerquetschen.

Grundsatz: vorbereitet und ausgeruht fahren

Nehmen Sie die richtige Beladung des Autos ernst und unterschätzen Sie den Aufwand nicht. Ein vollständiges Urlaubsgepäck benötigt je nach Fahrzeug und Gepäckmenge durchaus eine Stunde oder mehr, bis alles im Auto und gesichert ist. Nehmen Sie sich diese Zeit zum Packen, eventuell können Sie das ja in Ruhe am Vortag erledigen. So starten Sie dann ohne Stress in den Urlaub.

So, wie Sie das Auto beladen und startklar machen, sollten Sie auch auf sich selbst achten. Beobachten Sie die Verkehrslage und fahren Sie ausgeruht. Auf vielgenutzten Urlaubsstrecken kommt es zu den Stoßzeiten meist zu langen Staus. Wenn Sie hier nachts fahren, umgehen Sie das Verkehrschaos. Sorgen Sie nur für ausreichend Schlaf vorab. So starten Sie entspannt und reduzieren die Gefahr von kritischen Situationen… und damit auch die Gefahr durch umherfliegende Ladung.

Haftungsausschluss

Haftungsausschluss: Unsere Ratgeber enthalten viele fachliche Informationen rund um das KFZ, die wir sorgfältig zusammengetragen haben. Diese Artikel können allerdings die Fachkenntnis eines Spezialisten nicht ersetzen. Autoteile-Markt haftet daher nicht für Schäden und Verletzungen, die durch unsachgemäß ausgeführte Reparaturen entstehen. Wir empfehlen grundsätzlich, Arbeiten am KFZ nur von einem Fachmann ausführen zu lassen.

fred-e1699603968281 Beladen in den Winterurlaub – So fahren Sie sicher!

F. Selleng wurde in Köthen (Anhalt) geboren. Als ausgebildeter Mechatroniker bei der Deutschen Bahn, arbeitete er dort in der Wartung und Instandhaltung von Schienen-Baufahrzeugen.
Nach einer Fortbildung zum Industriemeister Elektrotechnik wechselte er später in die Autoindustrie nach Leipzig. In den folgenden Jahren arbeitete er bei Porsche und BMW.
Seit dem Schuljahr 2016/17 ist er als Fachlehrer für Elektrotechnik an einer Berufsschule tätig. Im gleichen Zeitraum begann er, als freier Autor fachliche Texte und Ratgeber zu verfassen.

Folgen Sie uns in den sozialen Netzwerken