Es gibt grundsätzlich verschiedene Möglichkeiten, um an ein neues Auto zu gelangen. Bei einem Neuwagen führt Sie der Weg meist zum Händler Ihres Vertrauens. Im digitalen Zeitalter greifen viele Käufer aber selbst beim Autokauf zum Internet, wo viele neue, gebrauchte oder importierte Fahrzeuge erhältlich sind.
Ohne den persönlichen Kontakt zum Verkäufer können hier aber später unliebsame Überraschungen auftreten. Daher ist es besser, wenn Sie sich vorab eine Checkliste zum Autokauf zusammenstellen, in der Sie alle wichtigen Punkte notieren und abarbeiten. Wir zeigen Ihnen, woran Sie denken sollten!
Besonders wichtig für Verkäufer – kann der Käufer zahlen?
Renommierte Händler wissen genau, wie ein seriöser Autoverkauf (oder Autoankauf) abzulaufen hat und können daher auf eine Checkliste zum Autokauf verzichten. Was aber sowohl für professionelle Händler als auch für private Verkäufer oberste Priorität haben sollte, ist es, im Vorfeld die Bonität des Käufers zu prüfen. Über verschiedene Anbieter kann eine derartige Prüfung vorgenommen werden. Auch der potentielle Käufer hat die Möglichkeit, sich im Vorfeld kostenfrei zu informieren, wie es um seine aktuelle Schufa steht um eventuelle Außenstände, die einer Fahrzeugfinanzierung entgegenstehen könnten, zu tilgen.
Dabei kann eine Auskunft entweder sehr schnell online (und kostenpflichtig) abgerufen oder eine kostenlose Kurzauskunft auf postalischem Wege angefordert werden. Je nachdem, wie dringend die Auskunft ist, können Sie die geeignete Option wählen. Bekannte Anbieter für derartige Auskünfte sind beispielsweise die Creditreform oder die Schufa. Sobald feststeht, dass der Kunde das Fahrzeug auch bezahlen kann, können die Details geklärt werden.
Notwendige Vorüberlegungen für den Kauf
Zunächst sollten Sie sich Gedanken darüber machen, welches Fahrzeug Sie benötigen. Dient es als Firmenfahrzeug, als Zweit- oder Familienwagen oder soll es ein reines Winterfahrzeug sein? Danach werden sich nicht nur die Marke, Ausstattung und Größe des Autos richten, sondern auch ob Benziner, Diesel oder Elektroauto infrage kommen. Die Frage, ob es ein Neuwagen, Jahreswagen oder Gebrauchtwagen sein soll, vereinfacht von Anfang an die Suche.
Danach sollten Sie prüfen, ob Sie das Fahrzeug privat oder von einem Händler erwerben wollen. Dementsprechend können Sie sich im Autohaus oder online umsehen und dabei vor allem die aktuellen Preise der Modelle vergleichen. Achten Sie darauf, dass man Gebrauchtwagen am besten im Sommer und Neufahrzeuge im Winter kaufen sollte.
Wie läuft ein Fahrzeugkauf in der Regel ab?
Wenn Sie ein attraktives Fahrzeug gefunden haben, sollten Sie eine Probefahrt vereinbaren. Bei dieser Gelegenheit ist es wichtig, das Fahrzeug genauer unter die Lupe zu nehmen, um eventuelle Schäden zu erkennen. Gerade bei Gebrauchtfahrzeugen kann es ansonsten später zu Reparaturen kommen, für die vergleichsweise kostenintensive Komponenten verbaut werden müssen. Gefundene Schäden und Kratzer können bei der anschließenden Preisverhandlung unter Umständen eine deutliche Preisreduzierung erzielen.
Anschließend können Sie den Kaufvertrag abschließen, bei dem Sie darauf achten sollten, dass alle wichtigen Punkte, besonders hinsichtlich der Gewährleistung, enthalten sind. Darauf gehen wir im Abschnitt „Der Vertrag“ detaillierter ein.
Zum Schluss erfolgt die Übergabe des Fahrzeugs und aller wichtigen Papiere sowie die Zulassung. Ein professioneller gewerblicher Händler (Autohaus) kann die Zulassung bereits vornehmen, sogar mit Wunschkennzeichen. Sie müssen das Fahrzeug dann nur noch vor Ort fertig zugelassen abholen.
Checkliste zum Autokauf im Kurzüberblick
Aus dem Ablauf eines Fahrzeugkaufs können Sie sich Ihre persönliche Checkliste ganz leicht zusammenstellen, die Sie bei der Kaufabwicklung bei sich tragen können. Diese sollte auf jeden Fall die wichtigsten Stichworte enthalten:
- Fahrzeugbesichtigung (am Tag; Laien sollten einen Fachmann mitnehmen)
- Probefahrt (am besten als Fahrer und Beifahrer; klären Sie unbedingt, welcher Versicherungsschutz während der Probefahrt besteht)
- Preisverhandlung (im Budgetrahmen bleiben; Mängel vom Preis abziehen)
- Vertragsabschluss (am besten an Musterverträgen orientieren und die Vollständigkeit relevanter Punkte prüfen)
- Alle Dokumente übernehmen
- Fahrzeug versichern und zulassen
Besichtigung des Fahrzeugs – worauf müssen Sie achten?
Es empfiehlt sich natürlich, das Auto Ihrer Wahl tagsüber anzuschauen, denn je mehr Licht Sie zur Verfügung haben, desto besser erkennen Sie Lackschäden oder andere Beschädigungen. Ein erster Hinweis auf die Verschleierung eines Kratzers könnte sein, dass Ihnen der Wagen ungewaschen präsentiert wird, um Rost oder Kratzer zu vertuschen.
Außencheck:
Prüfen Sie bei einem Rundgang um das Fahrzeug Kratzer, Dellen, Rost, Scheiben, Scheinwerfer und Reifen. Lassen sich alle Türen und der Kofferraum problemlos öffnen? Sind die Dichtungen in Ordnung? Wie sehen die Reifen aus? Haben sie noch ausreichend Profil? Sind es Sommer- oder Winterreifen? Wurde Ihnen eine achtfache Bereifung angeboten und sind alle Reifen in einem guten Zustand? Werfen Sie auch einen Blick auf die TÜV-Plakette, um zu sehen, ob dieser nicht abgelaufen ist. Alle diese Punkte können Sie sich in Ihrer persönlichen Checkliste zum Autokauf ebenfalls notieren und einzeln abhaken.
Innenleben:
Hier sollten Sie zum einen den Unterboden sowie den Motor und andere technische Details (Schläuche, Dichtungen etc.) prüfen. Außerdem sollten Sie im Fahrzeuginnenraum die Sitze sowie die Ausstattung prüfen. Sind alle angegebenen Elemente enthalten und funktionstüchtig? Navigationssystem? Radio? Lautsprecher? Stimmt der Kilometerstand mit den Angaben der Kilometer vom Ölwechsel-Hinweisschild überein? Ist irgendwo Wasser eingedrungen? Das sehen Sie anhand eines nassen Fußbodens. Der Grund dafür könnte eine undichte Karosserie sein. Prüfen Sie, ob die Fenster und das Schiebedach sich öffnen und schließen lassen und in welchem Zustand die Sicherheitsgurte sind.
Dokumente:
Nun können Sie auch gleich mit überprüfen, ob der Verkäufer alle notwendigen Dokumente besitzt. Wie sieht es mit den Fahrzeugpapieren aus? Sind alle Angaben darin korrekt? Ist eine Bedienungsanleitung vorhanden und ist der Wagen scheckheftgepflegt? Dann lassen Sie sich auch diese Unterlagen zeigen und später aushändigen.
Was ist bei der Probefahrt wichtig?
Nach dem äußeren Eindruck des Fahrzeugs ist auch eine Probefahrt wichtig, um zu sehen, ob alles funktioniert. Notieren Sie die wichtigen Kriterien unbedingt ebenfalls in Ihrer persönlichen Checkliste zum Autokauf!
Dazu gehört vorab die Klärung, wie das Auto während der Probefahrt versichert ist. Besteht eine Vollkaskoversicherung?
Anschließend sollten Sie das Fahrzeug sowohl als Beifahrer wie auch als Fahrer testen. Achten Sie auf ungewöhnliche Geräusche oder das Aufblinken irgendwelcher Kontrollleuchten sowie die einwandfreie Funktion aller Anzeigen oder der Ausstattung. Wenn Sie selbst fahren, achten Sie auf Kupplung, Bremsen und Getriebe und testen die Reaktion des Wagens in Kurven und auf schlechten Straßen.
Preisverhandlung und Vertragsabschluss
Wenn Sie kleinere Mängel oder Kratzer entdeckt haben, können Sie diese bei der Preisverhandlung anbringen. Im Vorfeld hatten Sie in Ihrer Checkliste zum Autokauf ja bereits Ihre Preisvorstellungen festgelegt und die Preise für Ihr Wunschfahrzeug verglichen. Beides kommt Ihnen jetzt zugute, wenn Sie mit dem Verkäufer verhandeln. Bleiben Sie dabei stets sachlich, führen Sie die Mängel auf und schlagen Sie anhand der marktüblichen Preise einen akzeptablen Kaufpreis vor.
Der Vertrag
Der Vertrag ist ein wichtiges Kernstück, zu dem Sie auf Ihrer Checkliste zum Autokauf unbedingt weitere Unterpunkte notieren sollten. Bei einem professionellen gewerblichen Händler können Sie im Regelfall mit einem korrekten Vertrag rechnen. Beim Privatkauf sollten Sie sich vorher erkundigen, welche Punkte in einen Vertrag gehören oder sich einen Mustervertrag von einer seriösen Seite herunterladen. Das Angebot hierzu ist recht groß.
Wichtige Bestandteile des Kaufvertrages
Dies sind beispielsweise:
- Stammdaten von Käufer und Verkäufer (Adresse, Telefonnummer).
- Alle relevanten Fahrzeugdaten wie Hersteller, Modell, Kennzeichen, Zulassungsinformationen, Kilometerstand sowie die nächsten TÜV- und ASU-Termine.
- Vorhandene Schäden und Mängel. Dazu sollten Sie sich weitere Informationen zum Schaden geben lassen. Wann und wie kam er zustande? Wie wurde er ausgebessert und von wem? Durch private Hobbybastler oder in der Vertragswerkstatt?
- Wie viele Vorbesitzer hatte der Wagen? Und falls es vergleichsweise viele sind, warum?
- Alle mit verkauften Ausstattungen.
- Datum der Erstzulassung.
- Wichtig sind der Kaufpreis (als Zahl und ausgeschrieben) sowie alle abgesprochenen Vereinbarungen zur Zahlung (Termin, Zahlungsweise).
- Vermerke zur Fahrzeugübergabe und eine Erwähnung der übergebenen Dokumente sowie aller zum Fahrzeug gehörenden Schlüssel.
- Vergessen Sie nicht den Hinweis über die Ummeldung der Kfz-Versicherung und ganz besonders zur Gewährleistung.
- Datum und Unterschrift.
Sachmängelhaftung
Beachten Sie unbedingt, dass gewerbliche Händler zwei Jahre für Sachmängel am Fahrzeug haften. Private Verkäufer können diese Haftung ausschließen. Im Vertrag darf ein Vermerk
stehen wie „gekauft wie gesehen“. Gewerbliche Händler haben diese Möglichkeit nicht. Nehmen Sie diesen Punkt zur dringenden Beachtung unbedingt ebenfalls in Ihre Checkliste zum Autokauf auf.
