Ein liegen gebliebener BMW am Straßenrand, ein Fahrradfahrer ohne Licht oder gar ein Wanderer auf der falschen Straßenseite – wer nachts im Auto unterwegs ist, kann so manche heikle Überraschung erleben. Um unfallfrei und sicher ans Ziel zu kommen, ist gute Sicht zwingend erforderlich. Das stete Aufblenden und Abblenden des Fernlichts kann dabei durchaus lästig werden. Unangenehm ist es vor allem für entgegenkommende Fahrer, wenn vergessen wird, das Fernlicht rechtzeitig wieder abzublenden. Für Autofahrer, die oft und vielleicht besonders lange nachts unterwegs sind, bietet sich daher der Fernlichtassistent an, der im Jahr 2005 erstmals in Deutschland eingeführt wurde. Dieses Fahrassistenzsystem schaltet automatisch das Fernlicht ein und bei entgegenkommendem Straßenverkehr beizeiten wieder aus. Jemand überholt? Auch das erkennt der Assistent und blendet auch in diesem Fall das Fernlicht selbstständig wieder ab. Gerade auf Landstraßen oder in waldreichen Gebieten werden so die Lichtverhältnisse durch den Fernlichtassistenten jederzeit bestens ausgenutzt. Komfortabler und sicherer kann eine nächtliche Autofahrt kaum sein.
Wie der Fernlichtassistent funktioniert
Um das Fernlicht optimieren zu können, arbeitet der Fernlichtassistent mit einem Kamerasensor. Diese Kamera ist am Innenspiegel des Fahrzeuges montiert. Sie nimmt entgegenkommende Fahrzeuge am Licht der Scheinwerfer und vorausfahrende Autos oder Zweiräder am hellen Rücklicht wahr. Je nach Entfernung dieser Fahrzeuge blendet der Fernlichtassistent automatisch ab bzw. wieder auf. Wann dieses Auf- bzw. Abblenden zu geschehen hat, um den anderen Verkehrsteilnehmer nicht zu blenden, ist vom jeweiligen Hersteller des Fahrassistenzsystems definiert und wird vom System exakt berechnet. Erreicht der Autofahrer eine Ortschaft, erkennt der Fernlichtassistent das Licht der Straßenlaternen und blendet das Fernlicht entsprechend selbstständig ab.
Fernlichtassistent und Geschwindigkeit
Der Fernlichtassistent ist ein intelligentes System, das nicht nur vorhandene Lichtverhältnisse auswertet, sondern auch die aktuell gefahrene Geschwindigkeit des Autofahrers. Erst wenn eine vom jeweiligen Hersteller festgelegte Geschwindigkeit erreicht wird, wird der Fernlichtassistent aktiv. In helleren Ortschaften, in denen sowieso eine Geschwindigkeitsbegrenzung einzuhalten ist, wird kein Fernlicht benötigt. Für eine gute Sicht sorgt dann das normale Abblendlicht.
Die drei Funktionen des Fernlichtassistenten
Ist das Abblendlicht ausreichend, weil eine hell beleuchtete Ortschaft erreicht wird, wertet der Fernlichtassistent die aktuellen Werte aus. Wie es reagiert, ist abhängig vom Hersteller des Fahrassistenzsystems. Im einfachsten Fall kann der Fernlichtassistent das Fernlicht ein- bzw. ausschalten. Daneben gibt es Fernlichtassistenten, die das Abblend- und das Fernlicht kombiniert steuern. Und schließlich existieren Fernlichtassistenten, die Teilbereiche des Fernlichtes selbstständig ausblenden.
Die Weiterentwicklung der Fernlichtassistenten
Rund um das Fernlichtassistenzsystem wird weiter geforscht, um dieses weiterzuentwickeln. Das neueste Fahrassistenzsystem ist das blendfreie Fernlichtsystem. Hierbei ist das Fernlicht stets eingeschaltet; das System kontrolliert und regelt die Fahrzeugscheinwerfer. Sobald ein anderer Verkehrsteilnehmer den Bereich erreicht, der ihn blenden könnte, sorgt der Fernlichtassistent dieser Generation dafür, dass dieser Verkehrsteilnehmer aus der Fernlichtverteilung herausgenommen wird.
Fazit: Fernlichtassistenten sorgen für mehr Sicherheit und für mehr Komfort und lohnen sich vor allem für Autofahrer, die viel und besonders häufig nachts auf freien Strecken unterwegs sind.