Die Bremsanlage gehört mit ihren Bremsen zum wesentlichen Sicherheitssystem eines Fahrzeuges. Sie sollte daher regelmäßig sorgfältig auf die korrekte Funktionsweise überprüft werden, damit sie auch weiterhin bei der leichtesten Berührung des Bremspedals durch den Fahrer zuverlässig reagiert und das Auto – nicht nur in brenzligen Situationen – abbremst und stoppt. Seit Ende der 60er-Jahre ist der Einbau einer Zweikreisbremsanlage, also zweier unabhängig voneinander funktionierenden Bremskreise sowohl für die Vorderachse als auch für die Hinterachse, in Automobilen in Deutschland gesetzlich vorgeschrieben. In der Regel werden für die Vorderachse Scheibenbremsen und für die Hinterachse Trommelbremsen montiert. Um die Bremsleistung noch zu verstärken, werden vermehrt Scheibenbremsen an der Vorderachse und der Hinterachse eingebaut.
Aufbau einer Bremsanlage
Wie eine Abgasanlage umfasst auch eine Bremsanlage diverse Kfz-Teile wie das Bremspedal, die Bremsleitungen, den Hauptbremszylinder, den Bremskraftverstärker, den Bremszylinder, den Bremssattel, die Bremsscheiben und die Bremsbacken. Erst das Zusammenspiel aller Komponenten erzielt die gewünschte Bremswirkung.
Wie die Bremsanlage funktioniert
Betätigt der Fahrer das Bremspedal, wird der Bremsvorgang ausgelöst und mehrere Ereignisse in Gang gesetzt: Die Krafteinwirkung wird auf den Hauptbremszylinder übertragen. Der mit Bremsflüssigkeit gefüllte Hauptbremszylinder wandelt die Kraft in hydraulischen Druck um. Der ursprüngliche Bremsdruck wird durch einen Bremskraftverstärker bis zum siebenfachen Bremsdruck verstärkt. Dieser verstärkte Bremsdruck wird durch die Bremsflüssigkeit in die Bremszylinder weitergeleitet – und zwar in zwei Druckkreisen und über Kreuz. Dieses gewährleistet, dass zumindest ein Bremskreis auch bei Ausfall des anderen funktionsfähig ist. Wurde die Bremskraft in die Bremszylinder übertragen, drücken die in den Bremssätteln montierten Bremsbeläge gegen die Bremsscheiben, die aus Gusseisen bestehen und sich direkt an den Rädern befinden. Bremsscheiben unterliegen einem hohen Verschleiß, da sie enormen mechanischen und thermischen Belastungen ausgesetzt werden. Schließlich können der Bremsvorgang und die damit ausgelöste Reibung an den Bremsscheiben Temperaturen bis zu 800° Celsius erzeugen.
An der Hinterachse eines Fahrzeuges finden sich oft Trommelbremsen, die in das Rad integriert sind. Bei einem Bremsvorgang werden die Bremsbacken vom Inneren des Radzylinders gegen die Bremstrommel gedrückt. Dieses Ereignis verringert die Fahrgeschwindigkeit und bringt das Auto schließlich zum Stehen.
Wartung der Bremsanlage
Um ein reibungsloses Bremsen zu garantieren, sollten die Bremsanlage und alle zu dieser Anlage gehörenden Kfz-Teile regelmäßig und professionell kontrolliert werden.
Die Bremsflüssigkeit
Die Bremsflüssigkeit ist erforderlich, um die Energie wie beispielsweise den Bremsdruck im Hauptbremszylinder zu übertragen. Das Schmiermittel besteht aus mineralischem oder synthetischem Öl. Dieses Öl ist weder komprimierbar, noch schäumt es. Beides würde zum Versagen der Bremsen führen. Hauptmerkmal der Bremsflüssigkeit ist, dass sie sehr gute Schmierfähigkeit aufweist und einen geringen Temperatureinfluss wie durch Hitze oder Kälte aufweist und somit flüssig bleibt. Dennoch sollte sie regelmäßig alle zwei Jahre bzw. alle 60.000 Kilometer ausgetauscht werden.
Das Antiblockiersystem
Das Antiblockiersystem, kurz ABS, ist ein Sicherheitssystem, das inzwischen in nahezu allen modernen Fahrzeugen serienmäßig montiert ist. Das Antiblockiersystem ist in das hydraulische Bremssystem integriert und verhindert, dass die Räder bei einer Vollbremsung blockieren. So sorgt das Antiblockiersystem dafür, dass das Fahrzeug auch in heiklen Momenten vom Fahrer zu lenken ist.