Die Temperaturen im Kühlkreislauf Ihres Autos steigen über den normalen Bereich hinaus an oder es erscheint sogar die Kontrollleuchte? Das zeigt, dass der Motor zu heiß läuft. Ursachen dafür könnten im fehlenden Kühlwasser oder einem kaputten Lüfter liegen. Der Lüfter springt an, wenn der Fahrtwind zur Kühlung nicht mehr ausreicht. Autoteile-Markt verrät in diesem Ratgeber Wissenswertes zum Lüfter und zeigt, wie Sie diesen selber wechseln.
Funktion des Kühlerventilators
Egal ob Benzinmotor oder Dieselmotor: Verbrennungsmotoren im Auto erzeugen eine Menge Wärme. Der Kühlmittelkreislauf sorgt dafür, dass Motor, Motoröl und Getriebe die richtige Betriebstemperatur erreichen und halten. Der Kühlerventilator ist ein Bestandteil dieses Kreislaufs.
Aufbau und Funktion des Kühlsystems sind recht komplex. Viele Teile des Motors verfügen über Leitungen, durch die die Kühlflüssigkeit fließt. Diese besteht aus Wasser mit Frostschutz und anderen Zusätzen und zirkuliert durch den Druck der Wasserpumpe. Ein Thermostat schaltet zwischen kleinem und großem Kühlkreislauf um. Der Ausgleichsbehälter fängt Druckschwankungen ab.
Die Abkühlung des Wassers erfolgt am Kühler in der Front des Autos. Meist reicht der Fahrtwind, um die Temperatur zu regulieren. Ist dies nicht der Fall, aktiviert ein Thermoschalter den oder die zusätzlichen Lüfter. Diese unterstützen die Wärmeabgabe über den Kühler, indem sie zusätzliche Luft hindurchdrücken. Früher wurden die Lüfter über einen Riemen angetrieben, heute sind es meist Elektromotoren.
Wie lange hält ein Lüftermotor im Auto?
Der Lüftermotor ist ein Verschleißteil mit einer sehr langen Lebensdauer. Bei den meisten Autos hält er normalerweise weit über 100.000 km, bei einigen Modellen sogar 300.000 km und mehr. Das Tauschen des Lüftermotors erfolgt erst, wenn dieser kaputt ist. Feste Intervalle für das Erneuern gibt es nicht, denn das Auto bleibt ja trotz des Defekts fahrfähig. Es droht allerdings die Überhitzung. Der Austausch sollte daher schnellstmöglich erfolgen.
Wodurch verschleißt der Lüfter im Auto?
Der Hauptgrund für Verschleiß sind:
- Witterungseinflüsse
- Schmutz
- Fremdkörper
Ein Frostschaden am Lüfter ist unwahrscheinlich, da er während der Fahrt durch den Kühler gewärmt wird. Er ist jedoch der Nässe von der Straße ausgesetzt. Chemikalien wie Streusalz setzen den Lagern zu und auch Hitze, Kälte, Feuchtigkeit und Frost spielen eine Rolle. Dadurch werden die Lager immer schwergängiger bis es irgendwann zum Stillstand kommt. Aufgewirbelter Staub und Schmutz von der Straße begünstigt das Problem zusätzlich. Einen Ventilator mit kaputtem Lager sollten Sie tauschen, da er seine Funktion nicht mehr ordentlich erfüllt.
Welche Folgen verursacht ein defekter Lüfter am Motor?
Ein kaputter Kühlerventilator sorgt für eine Überhitzung. Dadurch kocht das Kühlwasser und kann andere Teile schädigen. Im Extremfall müssen Sie durch Hitzeschäden den kompletten Motor ersetzen. Sie sollten diesen also bald wechseln. Die Symptome eines ausgefallenen Motorlüfters sind:
- Temperaturanzeige steigt über Normalniveau
- Temperatur Kontrollleuchte springt an
- spürbare Überhitzung im Motorraum nach der Fahrt
- Meldung im Fehlerspeicher zum Lüfter
Wie kann ich den Lüfter für den Kühler testen?
Die mechanische Beschaffenheit können Sie einfach testen, indem Sie den Rotor von Hand drehen. Er sollte sich leicht drehen lassen und eine kurze Zeit laufen, wenn Sie ihn mit der Hand anschubsen. Gibt er deutliche Laufgeräusche von sich oder stoppt sofort, deutet dies auf ein verschlissenes Lager hin. Auch eine ausgelöste Sicherung deutet auf ein schwergängiges Lager hin. Der Motor zieht in diesem Fall deutlich mehr Strom.
Der Motorlüfter wird durch einen Thermokontakt im Kühlkreislauf aktiviert. Er startet im Normalfall erst bei hoher Temperatur. Diese erreicht das Auto erst nach längerer Zeit, da das Kühlwasser eine Menge Wärme aufnehmen kann.
Bei manchen Autos gibt es einen Stecker vom Thermokontakt, bei dessen Trennung von der Buchse der Lüfter anspringt. Dadurch wird dem Lüfter eine zu hohe Kühlwassertemperatur vorgespielt und er muss sofort anlaufen.
Welche Folgeschäden können auftreten, wenn ein kaputter Lüfter nicht repariert wird?
Die Flüssigkeitskühlung ist auf die ideale Betriebstemperatur des Motors ausgelegt. Wird das Kühlmittel dauerhaft zu heiß, überhitzen verschiedene Bauteile. Außerdem ist die Schmierfähigkeit des Motoröls bei Betriebstemperatur am besten. Bei Überhitzung nimmt diese ab und begünstigt einen Motorschaden.
Alle Bauteile im Motorraum sind auf die Normaltemperatur ausgelegt. Durch die dauerhafte Überhitzung können daher viele Komponenten Folgeschäden erleiden:
- Dichtungen, speziell Zylinderkopfdichtung
- Leitungen
- Thermostatschalter
- Regelventile
- Motorteile
- Kolben und Zylinder
Neben den Schäden kommt es möglicherweise auch zum Kühlwasserverlust. Der Druck im System steigt und das Wasser drückt sich aus dem Ausgleichsbehälter und durch die Dichtungen. Dadurch wird das Kühlsystem im schlimmsten Fall dauerhaft undicht. Sie sollten den kaputten Kühlerventilator daher schnell tauschen.
Kühlerlüfter im Auto selber wechseln – Schritt für Schritt
Sie haben bei Ihrem Auto den Kühlerventilator als Defekt identifiziert? Dann sollten Sie diesen schnell tauschen. Unser Ratgeber zeigt die gängigen Schritte für die meisten Fahrzeuge auf. Mit einem Ersatzteil von Autoteile-Markt erhalten Sie günstige Autoteile für alle Marken und Modelle.
Zum selber Wechseln des Lüftermotors mit unserer Einbauanleitung benötigen Sie die folgenden Werkzeuge und Hilfsmittel:
- Satz Steckschlüssel
- Satz Schraubendreher
- bei manchen Autos: Hebebühne oder Grube
1. Vorbereitungen
Lassen Sie zum Wechseln des Lüftermotors zuerst das Auto abkühlen. Sie müssen tief in den Motorraum greifen und dort besteht Verbrennungsgefahr. Stellen Sie eine Möglichkeit bereit, um unter das Auto zu sehen, falls das bei diesem Modell nötig ist.
Achtung: Klemmen Sie bei elektrischen Lüftern den Minuspol der Batterie ab. Sichern Sie diesen beispielsweise mit Klebeband, damit er nicht versehentlich den Kontakt wiederherstellen kann. Bedenken Sie, der Lüfter kann grundsätzlich immer anlaufen, auch ohne Zündschlüssel!
2. Störende Teile demontieren
Je nach Auto sind einer oder zwei Lüfter verbaut. Sie benötigen Zugriff auf die Lüfter und auf die Schrauben, welche die Lüftermotoren festhalten. Sie müssen also mit Werkzeugen im Motorraum arbeiten können und die neuen Teile einbauen. Demontieren Sie daher alle Teile, die beim Wechseln im Weg sind. Dazu gehören zum Beispiel:
- Kabel
- Schläuche
- Motorabdeckung
- Bei manchen Autos: Unterfahrschutz (Motorabdeckung unten)
3. Alten Kühlerventilator abbauen
Suchen Sie zuerst das Kabel, das normalerweise über einen Stecker verbunden ist. Es kann sich auch gut versteckt an der Unterseite befinden. Merken Sie sich die Kabelführung genau, um diese später wiederherzustellen. Trennen Sie nun den Stecker und achten Sie auf die Verriegelung. Anschließend lösen Sie eventuelle Kabelschellen oder Halterungen, um den Lüfter samt Kabel auszubauen.
Nun benötigen Sie die Schrauben, die den Ventilator fixieren. Es sind meist drei Stück, von denen eine oft nur von der Unterseite schwer zugänglich ist. Lösen Sie die Schrauben, dann sollte sich der Kühlerventilator lösen. Je nach Fahrzeug lässt er sich besser nach oben oder nach unten herausnehmen.
Nun sollten Sie die Chance nutzen, den Kühler zu prüfen. Führen Sie eine Sichtkontrolle der Lamellen durch und suchen Sie nach Beschädigungen und Rost. Sollten derartige Schäden vorliegen, denken Sie auch über einen Kühlerwechsel nach.
4. Je nach Ersatzteil: Komponenten tauschen
Bei vielen Autos wird nur der Lüftermotor geliefert. In diesem Fall müssen Sie die Halterung nicht tauschen, sondern vom alten Motor abbauen. Diese ist mit ein paar Schrauben am Lüftermotor befestigt. Montieren Sie die Halterung dann genau so wie vorher beim alten Kühlerventilator.
5. Neuen Kühlerlüfter einbauen
Fädeln Sie den neuen Kühlerventilator an die richtige Stelle und positionieren Sie diesen. Setzen Sie nun zuerst alle drei Schrauben an, bevor Sie eine festziehen. So stellen Sie sicher, dass er auch richtig sitzt. Sobald alle Schrauben angesetzt sind, ziehen Sie diese wieder fest.
Stellen Sie nun die Kabelführung wieder her. Befestigen Sie das Kabel wieder an den vorgesehenen Stellen und verlegen Sie es exakt so, wie es vorher war. Das ist wichtig, damit es durch Vibrationen keine Schäden nimmt. Jetzt stecken Sie den Stecker wieder ein. Damit ist Wechseln abgeschlossen und der neue Lüftermotor betriebsbereit.
6. Zusammenbau und Testlauf
Bauen Sie alle anderen Teile wieder an und stellen Sie den Ausgangszustand wieder her. Das betrifft insbesondere:
- Kabel und Schläuche wieder montieren
- Abdeckungen anbauen
- Falls durchgebrannt: Sicherung des Motorlüfters tauschen
- Batterie anklemmen
Nun sollten Sie noch einen Testlauf durchführen. Bei einigen Autos können Sie dafür den Stecker des Temperaturfühlers herausziehen. Das simuliert das Auslösen des Fühlers und der Lüfter beginnt sofort zu laufen. Ist kein Stecker vorhanden, können Sie das Auto nur entweder im Stand oder bei der Fahrt warmlaufen lassen und beobachten, ob der Kühlerventilator anspringt.
Kühlerlüfter wechseln beim Auto mit Ersatzteilen von Autoteile-Markt
Erledigen Sie das Tauschen des Kühlerlüfters am Auto selbst. Ein neue Lüftermotor kostet durchschnittlich zwischen 30 und 150 €. Für den Austausch fallen eine in der Regel bis zwei Stunden Arbeit an. Mit unserem Preisvergleich finden Sie schnell das günstigste Angebot für Ihr Auto.
Bei Autoteile-Markt finden Sie neue und gebrauchte Lüftermotoren. Falls das Gebläse für Ihr Auto überdurchschnittlich teuer ist, bieten wir mit gebrauchten Autoteilen eine günstige Alternative. Das Wechseln kaputter Komponenten durch Gebrauchtteile ist im Durchschnitt um über 50 % günstiger als bei Neuteilen. Der Verkauf erfolgt durch zertifizierte Autoverwertungen, die auch die Gewährleistung für den Zustand der Teile übernehmen.
Was kostet das Tauschen des Motorlüfters in der Werkstatt?
Beim Wechseln in der Fachwerkstatt müssen Sie aufgrund der Arbeitszeit mit deutlich höheren Kosten rechnen. Je nach Hersteller und Modell fallen hier Gesamtkosten zwischen 100 und 400 € an.
Haftungsausschluss
Unsere Ratgeber enthalten viele fachliche Informationen rund um das KFZ, die wir sorgfältig zusammengetragen haben. Diese Artikel können allerdings die Fachkenntnis eines Spezialisten nicht ersetzen. Autoteile-Markt haftet daher nicht für Schäden und Verletzungen, die durch unsachgemäß ausgeführte Reparaturen entstehen. Wir empfehlen grundsätzlich, Arbeiten am KFZ nur von einem Fachmann ausführen zu lassen.
FAQ – Kühlerlüfter wechseln
Welche Ursachen kommen in Betracht, wenn der Motor überhitzt?
Die Kühlung des Motors beim Auto übernehmen mehrere Komponenten. Fehler treten häufig auf an:
- Kühler
- Wasserpumpe
- Leitungen
- Lüftermotor
Der Kühler gibt die Wärme an die Umgebungsluft ab. Ein häufiger Fehler bei Überhitzung ist ein durch Schmutz verstopfter Kühler. Auch eine defekte Wasserpumpe kommt in Betracht. Ist die Pumpe verschlissen, sind Leitungen beschädigt oder Anschlüsse undicht, reicht der Druck im Kühlsystem nicht aus, um alle Teile zu kühlen. Bei Kühlwasserverlust zeigt sich zusätzlich ein süßlicher Duft im Motorraum.
Überhitzt der Motor überwiegend bei langsamen Geschwindigkeiten, ist möglicherweise der Lüfter kaputt, welcher den Kühler unterstützt.
Kann ich den Lüfter des Kühlers selber wechseln?
Der Kühlerlüfterwechsel lässt sich bei den meisten Autos selber erledigen. Meist benötigt es nur ein paar gewöhnliche Werkzeuge, welche in jeder gut ausgestatteten Werkstatt vorhanden ist. Einzige Hürde ist oft das Erreichen der Schrauben, da eine Schraube oft nur von unten zugänglich ist.
Wird der Motorlüfter bei der Hauptuntersuchung überprüft?
Der Tüv testet den Lüfter nicht unbedingt, wenn alles in Ordnung ist. Falls durch die Hitze allerdings eine der Motorlampen des Kfz aufleuchtet, wird der Prüfer die Ursache suchen und bemängeln. In diesem Fall hat der Ausfall des Motorlüfters auch gesetzliche Folgen, denn die Plakette wird dann nicht zugeteilt.
F. Selleng wurde in Köthen (Anhalt) geboren. Als ausgebildeter Mechatroniker bei der Deutschen Bahn, arbeitete er dort in der Wartung und Instandhaltung von Schienen-Baufahrzeugen.
Nach einer Fortbildung zum Industriemeister Elektrotechnik wechselte er später in die Autoindustrie nach Leipzig. In den folgenden Jahren arbeitete er bei Porsche und BMW.
Seit dem Schuljahr 2016/17 ist er als Fachlehrer für Elektrotechnik an einer Berufsschule tätig. Im gleichen Zeitraum begann er, als freier Autor fachliche Texte und Ratgeber zu verfassen.