Titelbild-Servopumpe-Auto-wechseln Servopumpe tauschen: Einfache Anleitung zum selber reparieren
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Ihr Auto macht Geräusche beim Lenken, lenkt sehr schwer oder das Lenkrad flattert? Dies können Symptome einer kaputten Servopumpe sein. Diese ist Bestandteil der Servolenkung und macht die Lenkung für den Fahrer leichter. Beim Ausfall der Servolenkung lässt sich das Auto nur noch schwer manövrieren. In diesem Ratgeber erfahren Sie Wissenswertes und wir geben DIY Tipps zum Servopumpe wechseln.

Wie funktioniert die Servopumpe?

Das Servosystem im Auto ist ein Hydrauliksystem und vom Aufbau her immer gleich. Es besteht aus Servopumpe, Leitungen und Hydraulikzylinder. Die Pumpe baut Druck im System auf, der über die Leitungen und das darin enthaltene Hydrauliköl übertragen wird. Der Druck im Zylinder wird genutzt, um die Lenkbewegungen zu unterstützen, damit diese nur wenig Kraft brauchen. Die Servolenkung im Kfz wird daher auch als Lenkhilfe oder Lenkunterstützung bezeichnet.

Die Servopumpe ist eine Hydraulikpumpe und muss das Servoöl fördern. Es gibt beim Auto zwei Arten von Servopumpen:

  • mechanische Pumpen – Antrieb durch Keilriemen oder Zahnriemen
  • elektrische bzw. elektro-hydraulische Pumpen – Antrieb über Strom

Die Pumpen zur hydraulischen Unterstützung der Lenkbewegung sind insgesamt sehr robust. Bei einem Defekt allerdings fällt das Hydrauliksystem aus. Durch eine ausgefallene Lenkkraftverstärkung steigt der Kraftaufwand beim Lenken enorm an. Enge Kurven und Parken wird zum Kraftsport und die Sicherheit ist gefährdet. Eine kaputte Servopumpe sollten Sie daher schnell tauschen.

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Wie lange hält eine Servopumpe beim Auto?

Die Pumpe selbst unterliegt einem sehr langsamen Verschleiß. Die Lebensdauer beträgt unter guten Bedingungen mehrere 100.000 km. Oftmals überlebt die Hydraulikpumpe sogar den Motor des Autos.

Oft sind es Schäden, welche die Pumpe beschädigen und den vorzeitigen Austausch nötig machen. Häufig sind folgende Ursachen für einen Defekt an der Servopumpe verantwortlich:

  • Ölmangel, Pumpe läuft trocken
  • Korrosion durch Luft im System
  • Überlastung

Wie erkenne ich einen Defekt der Servopumpe?

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Das Servosystem wird bei der Durchsicht auf Funktion geprüft. In den meisten Fällen reicht das aus, um kaputte Teile rechtzeitig vor dem Ausfall tauschen zu können. Die Fachleuchte in der Werkstatt wissen, wie Sie die Anzeichen auf baldigen Defekt erkennen und wechseln die Pumpe in diesem Fall präventiv.

Die Hydraulikpumpe kann allerdings auch spontan zwischen den Wartungsintervallen versagen. Der Fahrer sollte daher auf folgende Symptome einer verschlissenen Pumpe achten:

  • plötzlich schwergängige Lenkung
  • Geräuschentwicklung beim Einlenken
  • Pfeifgeräusche beim Volleinschlag des Lenkrads
  • das Lenken geht unterschiedlich schwer in beide Richtungen
  • Vibrieren des Lenkrads während der Fahrt
  • Ölverlust – Servo-Ölstand nach dem Nachfüllen schnell wieder niedrig
  • Öl im Bereich der Pumpe
  • Schaum oder Blasen im Ausgleichsbehälter des Servosystems

Kann ich mit einer defekten Lenkkraftunterstützung weiter fahren?

Lenkrad und Lenkstange sind mechanisch verbunden, um beim Ausfall der Servolenkung noch lenken zu können. Das Auto bleibt grundsätzlich fahrbar und der Fahrer kann es zur nächsten Werkstatt oder wenigstens zur Raststätte weiterfahren.

Die Lenkung wird beim Ausfall der Servounterstützung aber extrem schwergängig. Das Rangieren im Stand und schnelles Ausweichen sind meist nicht mehr möglich. Die Unfallgefahr steigt enorm an, da der Fahrer nicht mehr angemessen auf unvorhergesehene Einflüsse reagieren kann. Aus diesen Gründen raten wir dringend vom Fahren mit einer ausgefallenen Servolenkung ab.

Welche Folgen hat die Weiterfahrt mit kaputter Servopumpe?

Der Ausfall der Pumpe kann Folgeschäden verursachen. Ein Defekt rührt oft von Abrieb an den mechanischen Teilen her, demnach ist das Servoöl mit Spänen versetzt. Diese können dann beispielsweise das deutlich teurere Lenkgetriebe schädigen. Beim Riementrieb steigt durch den erhöhten Widerstand auch der Verschleiß am Keilrippenriemen.

Grundsätzlich lässt sich das Auto mit einer defekten Servopumpe bewegen. Die Sicherheit beim Fahren ist allerdings eingeschränkt, da Lenkbewegungen nur noch mit großer Kraft möglich sind. Bei einem Unfall mit kaputter Servolenkung kann es sogar passieren, dass die Autoversicherung ihre Leistungen einschränkt.

Ist ein Ölverlust das Problem, läuft bald das gesamte System trocken. Das führt garantiert zu Folgeschäden. Außerdem besteht hier ein gesetzliches Problem. Wenn Öl tropft, verschmutzt das die Umwelt und führt zu großen Geldstrafen. Ist die Servoanlage undicht, besteht das Auto auch keine Hauptuntersuchung mehr beim Tüv.

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Servopumpe wechseln – Schritt für Schritt erklärt

Ihre Servopumpe ist verschlissen und die Lenkung geht schwer oder hat sogar ein Leck? Dann tauschen Sie die Hydraulikpumpe mit unserem DIY Ratgeber aus. Unsere Anleitung ist auf die meisten Auto der gängigen Hersteller wie Volkswagen, Audi, BMW, Renault, Toyota, Skoda und Opel anwendbar.

Zum Servopumpe wechseln beim Auto benötigen Sie die folgenden Werkzeuge und Hilfsmittel:

  • Satz Steckschlüssel
  • Satz Gabelschlüssel
  • Schraubendreher
  • Messer
  • Zange
  • Auffangwanne oder Behälter zum Ablassen des alten Servoöls

1. Vorbereitung

Als erstes sollten Sie die Motorhaube öffnen und die Servopumpe suchen. Diese ist irgendwo im Motorraum verbaut, oftmals auch etwas versteckt. Suchen Sie den Servoöl Ausgleichsbehälter, mit dem die Hydraulikpumpe verbunden sein muss.

Beurteilen Sie nun, welche Teile bei der Demontage stören. Bauen Sie alle störenden Teile ab. Dazu zählen je nach Modell die Motorabdeckung, Stoßstange, ein Scheinwerfer, der Luftfilterkasten oder der Wischwasserbehälter. Viele Autos müssen auch angehoben werden, um Rad und Radhausschale zu demontieren. Hier ist eine Hebebühne oder Grube perfekt, ein Wagenheber funktioniert allerdings in den meisten Fällen auch.

2. Elektrische Verbindung trennen

Wenn Sie nun freien Zugriff auf die Pumpe haben, können Sie mit der Demontage beginnen. Als erstes lösen Sie die Stecker, welche die elektrische Verbindung herstellen. Achten Sie darauf, ob die Stecker eventuell eine Verriegelung besitzen.

3. Schläuche und Riemen lösen

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Stellen Sie einen Auffangbehälter unter, um das auslaufende Servoöl aufzufangen. Nun können Sie die Schläuche lösen, solang die Pumpe noch festsitzt. Lösen Sie nun die Klemmschellen oder Schraubschellen mit dem entsprechenden Werkzeug. Dann lassen sich die Schläuche mit leichten Bewegungen abziehen.

Warten Sie, bis das Öl ausgelaufen ist. Das Altöl gehört nicht in den Müll oder den Abfluss, da es hier große Schäden anrichtet. Bringen Sie es zum Händler, wo Sie das neue Servoöl kaufen oder zu einer Entsorgungsstelle. Diese können das alte Öl umweltgerecht entsorgen. Sie sollten außerdem die Schläuche ein kleines Stück kürzen. Die alte Stelle wird an einer neuen Pumpe oftmals nicht mehr richtig dicht.

Falls die Servopumpe über einen Riementrieb verfügt, müssen Sie an dieser Stelle auch den Riemen von der Pumpe lösen. Lockern Sie den Riemen über den vorgesehenen Riemenspanner, anschließend können Sie ihn seitlich von der Riemenscheibe abziehen. Dies trifft zum Beispiel auf viele VW Modelle zu.

4. Servopumpe ausbauen

Die Befestigung der Servopumpe selbst besteht aus mehreren Schrauben, oftmals drei. Diese erreichen Sie bei den meisten Autos nur aus unterschiedlichen Richtungen, sodass hierfür beispielsweise die Radhhausschale demontiert werden muss.

Die Schrauben verbinden die Servopumpe über kleine Gummidämpfer mit dem Rahmen, damit sie nicht alle Vibrationen von der Fahrt aufnimmt. Nach dem Lösen aller Schrauben lässt sich die Hydraulikpumpe demontieren und nach oben oder seitlich aus dem Motorraum herausfädeln.

5. Neue Pumpe einbauen

Sehen Sie sich nun die alte und neue Servopumpe an. Kleine Formabweichungen sind möglich, beide müssen aber von der Halterung her baugleich sein. Setzen Sie die Pumpe auf dem gleichen Weg ein, wie Sie die alte ausgebaut haben. Setzen Sie die Schrauben inklusive Gummidämpfer an und ziehen Sie diese mit dem richtigen Drehmoment fest.

Nun werden die Schläuche angeschlossen. Es empfiehlt sich für eine lange Lebensdauer, die Dichtungen zu tauschen, besonders bei der Druckleitung. Manchmal wird diese mit der Servopumpe mitgeliefert. Entfernen Sie nun den Stopfen von den Anschlüssen der Pumpe. Setzen Sie die Schläuche von Hand an und ziehen Sie diese mit einem Gabelschlüssel fest.

Bei manchen Servopumpen sind die Buchsen für die elektrischen Anschlüsse mit Kappen verschlossen. Diese Kappen können Sie nun entfernen. Stecken Sie nun die elektrischen Leitungen wieder an. Wenn die Stecker über eine Verriegelung verfügen, passen Sie auf, dass diese beim Einstecken vollständig einrastet.

6. Servoölbehälter befüllen

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Befüllen Sie nun den Behälter mit neuem Servoöl bis zur Max-Markierung. Der Messstab ist im Deckel des Ausgleichsbehälters integriert. Nutzen Sie das Handbuch oder verlässliche Informationen aus dem Internet, um herauszufinden, welches Servoöl für Ihr Auto geeignet ist.

Achtung: Benutzen Sie niemals das alte Öl, sondern immer neues Öl! Dieses altert und enthält Teile vom Abrieb aus dem Servosystem. Die Schmiereigenschaften des alten Öls sind deutlich schlechter. Dadurch wird die Lebensdauer der Servolenkung verkürzt.

7. Servolenkung entlüften

Nach dem Austausch sollte das System nun noch entlüftet werden, um sicherzustellen, dass der Füllstand passt und sich das Öl verteilt. Die Servolenkung hat den Vorteil, dass sie sich beim Bewegen selbst entlüftet. Da die Lenkung nun wieder leichtgängig sein sollte, gehen Sie zum Entlüften in folgenden Schritten vor:

  • Auto starten
  • Lenkrad rechts und links ein Mal bis zum Anschlag einschlagen
  • Motor abschalten
  • Füllstand prüfen und bei Bedarf noch etwas Servoöl nachfüllen
  • Ablauf wiederholen, bis der Füllstand nicht mehr abnimmt
  • Deckel auf den Ausgleichsbehälter schrauben

Halten Sie den Ölstand immer zwischen der Min und Max Markierung. Die Pumpe darf niemals trocken laufen, das sie sonst Schaden nimmt. Die Lenkung muss immer leichtgängig bleiben. Wenn sich das Auto plötzlich schwerer lenken lässt, stoppen Sie den Motor und prüfen Sie die Anschlüsse der Servoölleitungen. Sollten Sie den Behälter aus Versehen überfüllen, können Sie nach dem Entlüften mit einer Spritze etwas Öl absaugen.

8. Zusammenbau

Der Tausch der Servopumpe ist nun abgeschlossen und der Kreislauf entlüftet. Jetzt müssen Sie nur noch die Teile wieder anbauen. Montieren Sie folglich die Stoßstange, Radhausschale, den Scheinwerfer den Spritzwasserbehälter oder die Abdeckungen, welche Sie vorher abgebaut haben.

Abschließend sollten Sie noch eine kurze Testfahrt durchführen und die Lenkung ausgiebig testen. Prüfen Sie die Ansprache bei geringen und höheren Geschwindigkeiten und insbesondere, wie sich das Auto parken lässt. Achten Sie auch darauf, ob die vorherigen Geräusche verschwunden sind. Alles perfekt? Dann haben Sie das Problem des Autos behoben.

Empfehlung bei Riementrieb: Keilrippenriemen tauschen

Der Riemen unterliegt dem mechanischen Verschleiß und sollte in Abständen getauscht werden. Das Tauschen einer defekten Servopumpe stellt einen guten Zeitpunkt dar, da der Flachriemen ohnehin gelöst werden muss. Weitere Infos finden Sie in unserer Anleitung zum Keilriemen selber wechseln.

Servopumpe wechseln | Servolenkung elektrisch Hydraulisch erneuern defekt Anleitung | DIY Tutorial

Servopumpe selber erneuern – Zeitaufwand und Kosten

Mit unserer Anleitung können Sie den Pumpentausch bei den meisten Autos selber vornehmen. Die Kosten der Servopumpe selbst liegen meist zwischen 80 und 350 €. Hinzu kommt noch das neue Servoöl mit 20 bis 40 €. Das macht Gesamtkosten zwischen 100 und 400 €. Die Arbeitszeit beträgt je nach Auto eine bis drei Stunden.

Bestellen Sie Ihre Servopumpe und andere Verschleißteile online auf Autoteile-Markt. Bei uns finden Sie Millionen Artikel verschiedener Anbieter und können Preise vergleichen. Die Kosten für die Servopumpen schwanken stark je nach Hersteller und Modell. Wenn Ihre Pumpe besonders teuer ist, können Sie bei uns mit einer gebrauchten Servopumpe viel Geld sparen. Diese erhalten Sie um bis zu 80 % günstiger als ein Neuteil.

Was kostet ein Wechsel der Servopumpe beim Auto in der Werkstatt?

Wenn Sie sich das Tauschen nicht selbst zutrauen, führt der Weg in die Werkstatt. Hier wird die Servopumpe gewechselt und die gesamte Anlage überprüft. Das hat natürlich aufgrund der langen Arbeitszeit seinen Preis. In der Fachwerkstatt müssen Sie Gesamtkosten zwischen 250 bis 800 € einplanen.

Haftungsausschluss

Unsere Ratgeber enthalten viele fachliche Informationen rund um das KFZ, die wir sorgfältig zusammengetragen haben. Diese Artikel können allerdings die Fachkenntnis eines Spezialisten nicht ersetzen. Autoteile-Markt haftet daher nicht für Schäden und Verletzungen, die durch unsachgemäß ausgeführte Reparaturen entstehen. Wir empfehlen grundsätzlich, Arbeiten am KFZ nur von einem Fachmann ausführen zu lassen.

FAQ – Servopumpe wechseln

Ein Pumpendefekt führt zu einer schwergängigen Lenkung. Das gleiche gilt allerdings auch bei einem Schaden am Lenkgetriebe. Auch der Ölverlust kann nicht nur an der Pumpe, sondern auch am Lenkgetriebe auftreten. Untersuchen Sie die Fehler daher möglichst genau, damit Sie nicht das falsche Teil erneuern.

Bei den meisten Autos können Sie diese Arbeit problemlos selber durchführen. Beachten Sie aber, dass Servoöl auslaufen wird, bei dem es sich um einen Gefahrstoff handelt. Außerdem müssen Sie neues Öl bereithalten, da das Altöl nicht wiederverwendet wird.

Bei Arbeiten am Servosystem müssen Sie allzeit größte Sorgfalt walten lassen. Fehler beim Anschluss beispielsweise sorgen für Ölverlust und führen zum Ausfall der Servolenkung. Achten Sie daher bei jedem Schritt auf die exakte Einhaltung der Vorgaben.

Nach dem Pumpentausch sollten Sie zudem das Servoöl wechseln. Dieses nimmt Schmutzpartikel auf und altert. Durch den Austausch des Öls stellen Sie sicher, dass das System für längere Zeit fehlerfrei läuft.

fred-e1699603968281 Servopumpe tauschen: Einfache Anleitung zum selber reparieren

F. Selleng wurde in Köthen (Anhalt) geboren. Als ausgebildeter Mechatroniker bei der Deutschen Bahn, arbeitete er dort in der Wartung und Instandhaltung von Schienen-Baufahrzeugen.
Nach einer Fortbildung zum Industriemeister Elektrotechnik wechselte er später in die Autoindustrie nach Leipzig. In den folgenden Jahren arbeitete er bei Porsche und BMW.
Seit dem Schuljahr 2016/17 ist er als Fachlehrer für Elektrotechnik an einer Berufsschule tätig. Im gleichen Zeitraum begann er, als freier Autor fachliche Texte und Ratgeber zu verfassen.

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