Vor allem die Umweltfreundlichkeit von Elektroautos gegenüber Dieseln und Benzinern ist ein starkes Argument, um früher oder später auf E-Mobilität umzusteigen: E-Autos verursachen während der Fahrt keinen CO2-Ausstoß und sind deutlich leiser als Verbrenner. Das sorgt für sauberere Luft und weniger Lärm. Wie Ihr Umstieg auf ein E-Auto gelingt und Ihnen möglichst unkompliziert von der Hand geht, erfahren Sie im Folgenden.
Warum umsteigen? Vorteile von E-Autos
Ein Elektroauto verursacht beim Fahren kein CO2, was sich positiv auf die Umwelt auswirkt. Wenn Sie zudem darauf achten, Strom aus regenerativen Energiequellen – also 100 % Öko- oder Naturstrom – zum Laden des Fahrzeugs zu beziehen, fahren Sie sogar CO2-neutral. Ein weiterer großer Vorteil ist die Ersparnis bei den Energie- und Betriebskosten. Elektroautos haben einen höheren Wirkungsgrad als Verbrenner. Das bedeutet, dass sie die eingespeiste Energie effizienter nutzen können, womit sich der Verbrauch verringert. Zudem sind die Stromkosten in der Regel niedriger als die Preise für Kraftstoffe wie Benzin oder Diesel. Elektroautos sind auch weniger wartungsintensiv, da sie weniger bewegliche Teile haben, die repariert oder ausgetauscht werden müssen. Dank ihres hohen Drehmoments bieten E-Autos außerdem eine schnelle Beschleunigung und ein dynamisches Fahrverhalten, was den Fahrspaß deutlich erhöht.
Schritt für Schritt auf E-Mobilität umsteigen
Wenn Sie auf ein E-Auto umsteigen möchten, gilt es einiges zu beachten, damit der Umstieg möglichst unkompliziert gelingt. So können Sie vorgehen:
Schritt 1: Das passende E-Auto finden
Bevor Sie sich ein Elektroauto anschaffen, sollten Sie sich genau überlegen, welche Anforderungen das Fahrzeug erfüllen muss. Dies erleichtert Ihnen die Auswahl des Modells bereits deutlich. Soll das Auto von einer oder mehreren Personen genutzt werden? Wie viele Kinder und wie viel Gepäck müssen regelmäßig im Auto transportiert werden? Möchten Sie das Fahrzeug regelmäßig für den Weg zur Arbeit und zurück nutzen? Wenn Sie Ihre Gewohnheiten in puncto Mobilität möglichst genau analysieren, haben Sie es leichter, das richtige E-Auto für Ihre Bedürfnisse zu finden.
Beim Umstieg auf Elektromobilität müssen Sie im Zweifel nicht direkt ein reines Elektroauto wählen. Wer diesbezüglich noch unsicher ist, kann sich zum leichteren Einstieg auch für einen Hybrid entscheiden: Hier fahren Sie dann zunächst halb elektrisch und halb mit Benzin oder Diesel.
Schritt 2: Ladesituation klären
Ein besonders wichtiger Punkt vor dem Kauf eines E-Autos ist die Ladesituation. Die Verfügbarkeit öffentlicher Ladestationen hat sich in den letzten Jahren bereits deutlich verbessert. Es gibt immer mehr Ladepunkte an öffentlichen Orten wie Einkaufszentren, Parkhäusern und Firmenparkplätzen. Dies erleichtert schon einmal die Nutzung von Elektroautos und verringert die Gefahr einer leeren Batterie.
Wer ein eigenes E-Auto besitzt, möchte sich aber wohl kaum ständig auf öffentliche Ladestationen verlassen und das Fahrzeug stattdessen auch bequem zu Hause laden können. Im Zweifel können Sie Ihr E-Auto zu Hause an einer gewöhnlichen Haushaltssteckdose laden. Dies sollte aber nur eine Übergangslösung sein, da der Ladevorgang hier sehr lange dauert und die hohe Belastung der Steckdose zu Überhitzung und im schlimmsten Fall zu einem Kabelbrand führen kann.
Stattdessen empfiehlt es sich, eine eigene Wallbox – also eine private Ladestation in Form einer kleinen Wandvorrichtung – zu Hause zu installieren. Der Vorteil einer Wallbox ist, dass Sie Ihr E-Auto unabhängig von öffentlichen Ladestationen bequem zu Hause laden können und von einem bis zu achtmal schnelleren Ladevorgang gegenüber einer üblichen Haushaltssteckdose profitieren. Im Idealfall planen Sie die Installation einer eigenen Wallbox bereits vor oder spätestens mit dem Kauf eines Elektrofahrzeugs mit ein – so können Sie die Gesamtkosten Ihres Umstiegs auf Elektromobilität besser kalkulieren. Bei der Planung einer eigenen Ladestation sollten Sie vor allem überlegen, wo Sie die Wallbox positionieren können: In der eigenen Garage ist die Ladestation beispielsweise gut vor Witterung und der unbefugten Nutzung durch andere Personen geschützt. Haben Sie diese Möglichkeit nicht oder nutzen Sie beispielsweise eine gemeinschaftliche Tiefgarage, empfiehlt sich eine abschließbare Wallbox. Bei Anbringung einer Wallbox im Freien achten Sie zudem darauf, dass die Ladestation wasserfest und vor direktem Sonnenlicht geschützt ist – hier kann die Montage einer kleinen Überdachung helfen.
Hinweis: Bedenken Sie, dass die Installation einer eigenen Ladestation unbedingt von einem Fachbetrieb durchgeführt werden muss.
Schritt 3: Reichweite beachten
Ein großes Thema in Bezug auf Elektromobilität ist die Reichweite, die mitunter noch etwas geringer ist als die Reichweite von Autos mit Verbrennungsmotor. Allerdings hat sich hier in letzter Zeit viel getan, sodass auch mit E-Autos hohe Reichweiten erzielt werden können. Bei vollem Akku variiert die Reichweite eines E-Autos derzeit je nach Modell, kann aber bereits bei knapp über 600 Kilometern liegen, wie ein Test des ADAC aufzeigt. Dabei verbrauchen größere und schwerere Fahrzeuge natürlich etwas mehr Strom als Kleinere, was sich aber vergleichsweise wenig auf die Reichweite auswirkt. Wenn Sie Ihr E-Auto hauptsächlich im Stadtverkehr oder für kürzere Wege zur Arbeit nutzen, müssen Sie sich um Reichweiten heutzutage keine Gedanken mehr machen. Für weitere Strecken gibt es zuverlässige Apps, die Ihnen bei der Routenplanung helfen und nächstgelegene Ladestationen anzeigen.
Schritt 3: Kosten kalkulieren
Da Elektroautos derzeit in der Anschaffung noch recht teuer sind, wirken die Preise oft abschreckend und können den Umstieg auf E-Mobilität behindern. Jedoch rechnen die Anschaffungskosten sich auf lange Sicht, da die Wartung und der Betrieb von E-Autos günstiger ausfallen als bei Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor: Strom ist in der Regel günstiger als Benzin und Diesel. Inspektionen fallen oft kleiner und somit kostengünstiger aus, da ein E-Auto weniger Verschleißteile besitzt. Zudem entstehen beim E-Auto keine Kosten für Arbeiten wie zum Beispiel dem Ölwechsel. Als Fahrer eines E-Autos sind Sie außerdem von der Kfz-Steuer befreit, was Ihnen weitere laufende Kosten spart.
Was beim Umstieg auf E-Mobilität also vor allem zu Buche schlägt, sind die Anschaffungskosten für das Auto und gegebenenfalls eine eigene Ladestation. Um die Kosten nicht direkt in Summe selbst aufbringen zu müssen, helfen Auto- und Wallboxfinanzierungen, mithilfe derer Sie die Kosten über eine längere Laufzeit begleichen können.
Schritt 4: Förderungen nutzen
Der Kauf von Elektroautos wird über den Umweltbonus staatlich gefördert. Ausgezahlt wird die Kaufprämie vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Bei Neuwagen hängt die Höhe des Umweltbonus vom Nettolistenpreis des Kfz ab und beträgt 2023 maximal 6750 Euro. Für Gebrauchtwagen gibt es ebenfalls Förderungen, die aber an gewisse Bedingungen geknüpft sind: So darf das Datum der Erstzulassung des jungen Gebrauchten nach einem Besitzerwechsel nicht mehr als ein Jahr zurückliegen. Zudem darf der Gebrauchtwagen den BAFA-Umweltbonus nicht bereits beim Vorbesitzer erhalten haben.
Um die Förderung beim Bafa zu beantragen, muss das Fahrzeug bereits erworben und zugelassen sein. Im Anschluss können Sie den Antrag für den Umweltbonus online stellen, wofür Sie ab der Zulassung des Wagens ein Jahr Zeit haben. Wichtig dabei ist, dass Sie nachweislich der Halter des Fahrzeugs sind, wenn Sie den Antrag stellen.
Förderungen von Wallboxen vom Bund gab es bis Ende Oktober 2021 – seitdem sind die Fördermittel ausgeschöpft. Stattdessen gibt es in einigen Städten und Gemeinden die Möglichkeit, direkt über Energieversorger Zuschüsse für eine eigene Ladestation zu bekommen. Denn einige Energieversorger fördern den Umstieg auf E-Mobilität und geben Rabatte beim Wallboxkauf oder auf Strompreise. Da dies aber in Regel hauptsächlich Kundenbindungsprogramme sind, sollten Sie diese Angebote genau prüfen. Denn ein teurer Stromvertrag mit einmaligem Zuschuss kann auf lange Sicht teurer werden als ein günstigerer Vertrag, der Ihre Wallbox aber nicht bezuschusst.
Fazit: Elektromobilität ausprobieren
Mit guter Vorbereitung und den richtigen Tipps kann der Umstieg auf ein E-Auto reibungslos und unkompliziert funktionieren. So steht umweltfreundlichem Fahrspaß nichts mehr im Wege. Wenn Sie noch unsicher sind, ob Sie den Umstieg auf E-Mobilität wirklich wagen sollen, können zunächst auch Probefahrten mit E-Autos helfen, um die Entscheidung zu erleichtern. Ausprobieren lohnt sich!