Wildwechsel – plötzlich auf der Straße
Auf der Suche nach Futter taucht das Wild plötzlich wie aus dem Nichts auf der Fahrbahn auf, schon ist der Verkehrsunfall durch Wildwechsel geschehen. 2014 kam es zu 238.000 Autounfällen, die durch Wild wie beispielsweise durch Rehe und Wildschweine ausgelöst wurden. Der Schaden war immens: 575 Millionen € betrugen die Versicherungskosten. In den frühen Morgenstunden, in der frühzeitig einsetzenden Abenddämmerung sowie in der Paarungszeit der Wildtiere sollten Autofahrer besonders aufmerksam und vorausschauend fahren. Dieses gilt vor allem, wenn die Straßen durch Waldregionen und Waldlichtungen oder entlang von Feldern führen. Häufig gibt ein entsprechendes Verkehrsschild einen Hinweis auf Wildwechsel. Allein auf diese Warnung sollten sich Autofahrer jedoch nicht verlassen.
Unfall durch Wildwechsel vorbeugen
Wer auf Straßen durch Waldregionen oder entlang von Waldgrenzen und Feldern unterwegs ist, sollte das Fahrverhalten entsprechend anpassen, um einem Unfall durch Wildwechsel vorzubeugen. Dazu gehört, die Fahrgeschwindigkeit deutlich zu mindern. Selbst ein Tempo von 80 Stundenkilometer kann an diesen Stellen bereits zu hoch sein. Zudem ist es angebracht, konsequent einen genügenden Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug einzuhalten. Es empfiehlt sich, zum rechten Straßenrand ebenfalls einen Abstand zu wahren und die Seitenränder der Straße im Blick zu halten. Warnt ein Verkehrsschild vor Wildwechsel, sollte besonders aufmerksam gefahren werden. Wird ein Wildtier entdeckt, ist Vorsicht angebracht: Dann könnten weitere Wildtiere in der Nähe sein.
Wildwechsel: Wenn das Tier auf der Straße ist
Durch den Schreck reagieren viele Autofahrer mit einem Ausweichmanöver. Gefährlich wird dieses, wenn das Ausweichen unkontrolliert ist und sich andere Verkehrsteilnehmer auf der Strecke befinden. Das plötzliche harte Abbremsen ist zu vermeiden, wenn weitere Autos dem eigenen Fahrzeug folgen. Ist der Autofahrer allein auf der Straße und sieht ein Wildtier auf der Fahrbahn stehend, kann das Wild oftmals durch das Betätigen der Hupe aufgeschreckt werden.
Verkehrsunfall durch Wildwechsel
Kommt es trotz aller Vorsichtsmaßnahmen zu einem Unfall mit einem Wildtier, muss unverzüglich die Unfallstelle gesichert werden. Stellen Sie die Warnblickanlage an, ziehen Sie sich zur besseren Sichtbarkeit und zum eigenen Schutz die Warnweste über und stellen Sie das Warndreieck in ausreichendem Abstand auf. Dieses sollte in mindestens 100 Meter Entfernung zur Unfallstelle positioniert werden. Befindet sich der Unfallort nach einer Kurve oder in einer Senke, sollte das Warndreieck vor der Kurve bzw. vor der Senke aufgebaut werden. Anschließend sollten die Polizei und die Forstdienststelle über den Unfall durch Wildwechsel verständigt werden. Dieses ist für die Versicherung und somit für die Schadensregulierung erforderlich. Allerdings greifen viele Teilkaskoversicherungen nur, wenn der Unfall durch ein Haarwild ausgelöst wurde. Zu diesem Haarwild gehören beispielsweise Rotwild und Schwarzwild, Hasen, Füchse und Wildschweine. Das verletzte bzw. tote Wildtier sollte möglichst nicht mit bloßen Händen angefasst werden. Auf keinen Fall sollte das getötete Tier ins Fahrzeug verfrachtet werden. Dieses kann als Wilddieberei betrachtet und entsprechend geahndet werden!