Sie dient dem Entfernen von Verschmutzungen, kann Bestandteil einer Fehlersuche sein und beseitigt die Gerüche von Mardern aus dem Motorraum: die Motorwäsche. Dabei gibt es jedoch viel zu beachten, damit die Leitungen, Dichtungen und elektronischen Bauteile nicht kaputt gehen. Dieser Ratgeber enthält Wissenswertes zur Motorwäsche beim Auto und zeigt, wie Sie diese Schritt für Schritt selber durchführen.
Wann sollte ich eine Motorwäsche beim Auto durchführen?
Jedes Auto verfügt vom Hersteller aus über einen Motorschutz gegen Korrosion und Schmutz. Bauteile und Beschichtungen werden so gewählt, dass sie den meisten Einflüssen standhalten. Salz und Öl beispielsweise können diesen Schutz überwinden und Korrosion auslösen. Auch Marder hinterlassen Duftmarken im Auto, die zu Problemen führen.
Eine Motorwäsche beseitigt derartige Rückstände. Typische Zeitpunkte für die Motorwäsche beim Auto sind:
- nach dem Winter
- nach Geländefahrten
- vor Ausstellungen
- nach einem Marderschaden
- bei Ölverlust zum suchen undichter Stellen
Was muss ich bei einer Motorwäsche beachten?
Eine Motorwäsche beim Auto kann man grundsätzlich selbst machen, ein gesetzliches Verbot gibt es nicht. Dabei sollten Sie allerdings die Vorgaben des Herstellers beachten, damit keine Folgeschäden entstehen. Bei unsachgemäßer Reinigung des Motors können Sie Oberflächen, Dichtungen und Verbindungen beschädigen.
Nutzen Sie auch ausschließlich Reinigungsmittel, die vom chemischen Aufbau her für das Auto geeignet sind. Benutzen Sie keine Haushaltsmittel im Motorraum, da dies Leitungen, Oberflächen und Dichtungen beschädigen kann.
Allgemein gilt, nicht nur im Kfz-Bereich, dass kein Wasser an elektrische Bauteile wie Batterie, Lichtmaschine und Sicherungskasten kommen darf. Hier besteht die Gefahr eines Kurzschlusses! Feuchtigkeit in der Elektronik des Autos kann außerdem zu langfristigen Schäden führen, die sich erst später zeigen.
Motorwäsche selber durchführen – Ratgeber und Tipps
Sie hatten ein Problem bei der Hauptuntersuchung beim Tüv und möchten nun mit einer Motorwäsche die Ursache finden? In den meisten Fällen reicht die manuelle Reinigung aus. Sollte eine umfangreiche Motorwäsche nötig sein, beachten Sie in jedem Fall die Sicherheitshinweise, da sonst schnell ein Defekt am Auto auftritt.
Für die Motorwäsche benötigen Sie die folgenden Hilfsmittel:
- Wasser
- Lappen, Tücher
- Handbesen bzw. Bürsten
- geeignete Reinigungsmittel
- Folie
- Klebeband
- Optional: Hochdruckreiniger
1. Vorbereitung
Stellen Sie das Auto an einem geeigneten Waschplatz ab. Beim Waschen des Autos können Motoröl und andere Ölrückstände abfließen. Der Umwelt zuliebe muss ein geeigneter Abfluss mit Ölabscheider vorhanden sein. Das Waschen auf der Straße ist verboten, denn der Gully in der Straße enthält keinen geeigneten Abscheider.
Achten Sie auf die Temperatur des Autos und lassen Sie den Motor abkühlen! Bei heißem Motor führt die niedrigere Wassertemperatur dazu, dass sich Metallteile verziehen und schlimmstenfalls reißen.
Schützen Sie außerdem die Elektrik des Autos, indem Sie die Batterie abklemmen. Lösen Sie dazu erst den Minuspol und dann den Pluspol. Anschließend decken Sie Steuergeräte und andere elektronische Bauteile spritzwassergeschützt ab. Verwenden Sie dazu Folie und ein hochwertiges Klebeband.
2. Vorbehandlung
Beseitigen Sie leichte Verschmutzungen mit einem Tuch oder Handbesen und etwas Wasser von Hand. Staub und Dreck sollten sich so problemlos entfernen lassen.
Sie können zur Reinigung auch einen Dampfhochdruckreiniger einsetzen. Bei zu geringer Entfernung kann der Dampfstrahler Bauteile und deren Schutzbeschichtung beschädigen. Halten Sie dabei unbedingt einen Mindestabstand von 60 cm ein. Vermeiden Sie außerdem das Befeuchten der elektronischen Bauteile, auch wenn diese abgeklebt sind!
3. Reinigung
Nachdem die oberflächlichen Schmutzablagerungen entfernt sind, können Sie mit der Tiefenreinigung beginnen. Hier hilft das Einsprühen mit einem Schmutzlöser für Motoren, beispielsweise Kaltreiniger. Lassen Sie den Reiniger nach Anleitung einwirken und waschen Sie Salz, Öl und andere Rückstände anschließen mit etwas Wasser ab.
Nach einem Marderschaden am Auto sollten Sie neben der Reparatur die Tiergerüche entfernen und damit neuen Bissschäden vorzubeugen. Hierfür gibt es spezielle Reiniger gegen Duftmarken. Gehen Sie auch hier nach Anleitung vor und spülen Sie den Reiniger anschließend mit Waser ab.
4. Konservierung
Einige Hersteller schreiben eine Konservierung nach der Motorwäsche vor. Diese wird als schützende Schicht aufgetragen und wirkt gegen neue Verschmutzungen und Korrosion. Informieren Sie sich beim Hersteller des Autos, welche Vorschriften für Ihr KFZ gelten.
Kosten beim Motorwäsche selber durchführen
Sie können die Motorwäsche beim Auto vorsichtig und mit etwas Geduld selber durchführen. Die speziellen Reinigungsmittel und ein wenig Wasser verursachen nur geringe Kosten zwischen 10 und 20 €. Der Zeitaufwand beträgt eine bis zwei Stunden.
Kosten einer Motorwäsche in der Werkstatt
Wie bei jeder anderen Einbauanleitung gilt: Sie können die Motorwäsche beim Auto auch in der Werkstatt oder beim Fahrzeugaufbereiter durchführen lassen. Die Profis führen die Reinigung nach Autoherstellervorgaben aus. Die Kosten bewegen sich je nach Auto und Verschmutzungsgrad zwischen 50 und 100 €.
Ein modernes und hocheffizientes Verfahren ist die Reinigung des Autos mit Trockeneis. Die Funktion ist einfach: Pellets werden mit Druck in den Motorraum gesprüht. Durch den Frost wird der Schmutz spröde und löst sich leicht. Bei diesem Verfahren ohne Wasser sind Defekte an Elektrik und Elektronik ausgeschlossen. Eine professionelle Reinigung mit Trockeneis kostet im Durchschnitt 80 bis 240 €.
Haftungsausschluss
Unsere Ratgeber enthalten viele fachliche Informationen rund um das KFZ, die wir sorgfältig zusammengetragen haben. Diese Artikel können allerdings die Fachkenntnis eines Spezialisten nicht ersetzen. Autoteile-Markt haftet daher nicht für Schäden und Verletzungen, die durch unsachgemäß ausgeführte Reparaturen entstehen. Wir empfehlen grundsätzlich, Arbeiten am KFZ nur von einem Fachmann ausführen zu lassen.
